Bandname: Brawl Between Enemies
Albumname: Rats Get Fat While Good Men Die
Musikrichtung: Beatdown, Hardcore
Erscheinungsjahr: 2013
Label: One Life One Crew
Herkunft: Deutschland
Facebook: http://www.facebook.com/bbeastside
Einen wunderschönen Tag und herzlich willkommen zur weiteren
Ausartung in Form eines Review! Die Abrissbirne, welche heute den Weg in mein
Audiowiedergabegerät gefunden hat, schimpft sich „Brawl Between Enemies“ alias
„BBE“ alias „225“ und weiß der Teufel was die Ghettofaust da noch herhält,
jedenfalls sollte man den Hodensack in kaltes Wasser hängen bevor man sich die
Scheibe injiziert! Die Musikrichtung empfiehlt sich Beatdown zu nennen und
beruht weniger auf Melodie oder Harmonie, sondern hauptsächlich auf Rhythmik.
Wer also auf knallhartes Gepolter steht und Distortion im Ultra Gain bevorzugt,
der ist hier an der richtigen Adresse.
Das Album beginnt mit dem Titel „Intro“ – na ja, wie soll
ich sagen, ist eher eine kurze Geräuschkulisse, bei der sich jeder selbst ein
Bild machen kann, was er da hört. Ist aber musikalisch nicht relevant. Weiter
geht’s sofort mit einem kurzen Brecher – „Rat Hunt“ beginnt mit ordentlich
Beats pro Minute und wird zwei mal im Beat gebrochen und verlangsamt – ist in
Ordnung, allerdings vielleicht schon etwas zu fett abgemischt, da sich die
Spuren zu verschlucken scheinen, das kann aber auch persönliches Empfinden
sein. Die Gesangsspur lässt natürlich sofort Hardcoreherzen höher schlagen,
denn es ist genau das wofür moderner Hardcore steht – Once you´re in, you can
never quit! Entweder steckt man bis zum Hals im Stil oder man wird
weggestampft. Das ist für mich das eigentliche Intro, da es einen gewissen
musikalischen Vorgeschmack gibt. Das Gute an der Geschichte – jetzt ist klar,
was auf der Scheibe geboten wird.
Da folgt auch schon „Addiction“ – ordentliches
Schlagzeuggepolter, welches von einem einfachen, verzerrten Gitarrenchord
untermalt wird. Der Breakdown folgt auf dem Einsatz des Gesangs. Durchaus eine
interessante Mischung aus Rhythmuswechseln, Riffing und Hardcoregangshouts, das
macht sogar Laune. Minuspunkt ist aber wieder das Mixing, da kommen
wahrscheinlich die wenigsten Heimanlagen mit der Verzerrung klar – ich hab´s auf
3 Anlagen getestet und nur ein teures Musiksystem mit „B“ beginnend und auf
„ose“ endend, konnte den Signalfluss so wiedergeben, dass nicht ständig das
Blut aus den Ohren schoss, aber das wird wohl bezweckt gewesen sein, denn es
ist ganz klar eine moderne Produktion.
OK, als weichgespülter Hörer, brauch ich ne kurze Pause – da kommt mir das Soundschnipsel aus
einem Film, welches das Intro zu „Fuck The World“ bildet gerade recht, aber die
Keule hält nicht lange still – das Riffing lässt erst ein etwas an Six Feet
Under erinnern – Bässe bis der Arzt kommt und dann der Slowdown, der eine super
Einleitung zum Riffgeladenen Hauptteil des Songs abgibt, welcher an Ice T und
Chris Barnes´ „One Bullet Left“ (meine
Meinung) angelehnt ist. So wird’s definitiv nicht langweilig. Der Song artet
laut Musikrichtung natürlich auf reiner Rhythmusspur aus und beinhaltet wieder
schubkarrenweise Hardcore-Attitüde.
„Cockpunch“ schleicht hinterher und es obliegt mir zu sagen,
was dieser Titel für eine Aussage ver(schwell)körpert. Das kann man lächerlich
oder absolut stark finden, da will ich mich nicht drüber auslassen. Es sollte
ja klar sein worauf man sich eingelassen hat, wenn man diese CD ersteht. Der
Titel ist aber erstaunlich schnell vorbei – soll also heißen, dass er
kurzweilig durch den Gehörgang brüllt - aber nicht sonderlich einprägsam ist.
„Built On Respect“ ist von Anfang an anders. Da kommt recht schnelles Riffing, geslided und sehr angenehm eingängig
gespielt; dann walzt es wieder und dann knallen wieder die Riffs. Zusammen mit
dem Gesang definitiv das Highlight auf dem Album, das ist aber auch dem Mixing
zu danken. Komischerweise sind hier die Bässe ein etwas heruntergedreht und da
schrotet es einem gleich ganz anders die Rübe weg. Auch wenn das Kinski-Zitat
zum Ende des Songs einen etwas aus dem Konzept wirft, ist es sehr professionell
eingebunden. Ich hätte mir mehr solcher Songs gewünscht, aber das ist ja kein
Wunschkonzert.
„Boston Zkit“ ist ein kurzer Interviewausschnitt und wieder
nicht aussagekräftig genug, um musikalische Relevanz anerkannt zu bekommen. Es
ist ein Lacher zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger.
Und zurück in der Gruppe der anonymen „Beatdown“-holiker
erklimmt mit „Metal Rulez“ die Rhythmik ein bisschen den Zenit der
Zumutbarkeit; an und für sich gar nicht so schlecht der Titel, allerdings nervt
hier das vermeidliche Übersteuergepolter in Symbiose mit dem wirklich sehr
gestreckten Beat. Das zieht sich unnötig und schmälert leider den
Wert des Titels ein wenig.
Vorhang auf, es geht
in eine Runde Neuland – „Let The Fat Boys Roll“ ist das bekannte Geknüppel des
Albums, aber man hat ne deutschsprachige Passage – nicht sonderlich laut, aber
gut verständlich... ist das vielleicht ein verdecktes „Bekennerschreiben“ das
man aus Deutschland kommt? Der Qualität des Textes kann ich nichts abgewinnen,
aber es ist auf jeden Fall mal etwas anderes und das wird bestimmt vielen Hörern des Genres gut schmecken!
„You Lost“ beginnt wieder mit einem Filmzitat und verbreitet
eine etwas verzweifelte Stimmung. Durchaus angemessen – das Riff ab der Mitte
des Songs geht ordentlich ins Blut, coole Midtemponummer und gelungene
Gangshouts, das muss ich den Jungs echt zu Gute halten.
Und da kommen wir auch schon zum musikalischen Abschluss des
Albums. „Eastside Business“ ist ein weiterer Titel, welcher von
deutschsprachigen Passagen geprägt ist. Das ist zwar eiskalter Rap - reine Geschmacksache - aber die Jungs haben sich ne ordentliche Birne gemacht, um
das Album noch mit einem kräftigen Knall zu beenden, das ist definitiv auch
gelungen, denn das Riffing passt, der Gesang geht ins Ohr und der Rhythmus
steht wie eine 1000jährige Eiche. Ich hätte mir nur eine etwas mehr zeitliche
Distanz zwischen den beiden Titeln mit den deutschsprachigen Passagen
gewünscht, um das Album allgemein abwechslungsreicher zu gestalten, aber das
ist auch wieder nur meine Meinung.
Das „Outro“ ist wie das „Intro“, nur etwas länger– und
damit nicht wirklich zum musikalischen Geschehen der Scheibe zu zählen.
Ich hatte Spaß das Album zu hören und hätte nicht gedacht,
dass es dann doch noch so vielseitig daherkommt. Damit wünsche
ich den Jungs noch viel Erfolg – ich bin jetzt inside and out, oder so.
Vielen Dank fürs Lesen und einen schönen Tag noch!
Hörtipps: Addiction, F.T.W., You Lost, Eastside
Business
Bewertung: 7 von 10
Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Rat Hunt
03. Addiction feat. Finn Cop
04. F.T.W.
05. Cockpunch
06. Built On Respect
07. Boston Zkit
08. Metal Rulez
09. Let The Fat Boys Roll
10. You Lost
11. Eastside Business feat.Trust No One
12. Outro
Besetzung:
Vocals: Rob
Phips
Bass: Hien
Guitar: Tony
Drums: Christian
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