Dienstag, 31. Dezember 2013

EP Review: Mr. Serious and the Groove Monkeys - EP 2013




Info

Bandname: Mr. Serious and the Groove Monkeys
EP-Titel: EP 2013
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: n.A.
Herkunft: Deutschland
Website: www.serious-monkeys.com

OK, zugegeben: das Review hat eine Weile auf sich warten lassen, aber es war dringend nötig, die EP öfter als zehn Durchläufe durchrumpeln zu lassen!

Gleich erst einmal vorweg: auf ihrer Internetseite geben die Jungs an ein bisschen was von den RED HOT CHILI PEPPERS und AUDIOSLAVE zu haben. Das galt es für mich hier zu prüfen, denn das haben schon einige behauptet und sind schwer am Riff der Realität schiffbrüchig gegangen.

Die EP geht ohne Vorwarnung in die Offensive und verzaubert mit starkem Songwriting. Der ausgeprägte Funk-Bass geht sofort in die Vollen und sowohl die Gitarren als auch das Schlagzeug überzeugen mit sehr guter Arbeit. „Booze“ nennt sich der Opener und kann sich wirklich blicken lassen – arhytmisch und recht proggy rumpelt der erste Titel durch die Gehörgänge. Gesanglich erinnert mich die Geschichte ein bisschen an MUSE, nur, wie ich finde, mit etwas mehr schrillem Charakter. Macht jedenfalls ordentlich Spaß, auch nach mehrmaligem Hören.


„Alone“ erinnert mich vom Gesang sofort an AUDIOSLAVE – stimmlich scheint der Kollege wirklich flexibel zu sein, auch wenn ab dem Refrain wieder die Stimme in Richtung MUSE übergeht. Wirklich gut! Und der Bass schnorpst erneut sehr funky und individuell durch das Rhythmus-Wirrwarr. Die Gitarren lasse ich hier leider etwas außer Acht. Die liefern natürlich ebenfalls sehr gute Arbeit ab, aber hauptsächlich begleiten sie rhythmisch. Die Soli sind in Ordnung, da ist aber in der Musikrichtung noch mehr möglich! Am Schlagzeug wirbeln die Sticks gehörig los. Die vielen Takt- und Rhythmuswechsel sind nicht von schlechten Eltern! Weiter geht’s mit „Bug“ – abgespaced, midtempo und eher etwas mehr in die Richtung AUDIOSLAVE. Soli sind hier effektverspielter und man zieht beim Kopfnicken gleich die Oberlippe a la BILLY IDOL hoch. Auch wenn der Song nicht gleich so richtig Fahrt aufnimmt, kommen mir die vier Minuten nicht zu lang vor. Ganz nett! Das plötzliche Ende des Songs gefällt mir besonders gut, passt sich an den aufgeschaukelten Soundbrei sehr gut an.

Der folgende Song „Dream“ erinnert mich tatsächlich an die besagten RED HOT CHILI PEPPERS, smoother Groove und eher dezenter Strophenteil, der von aufbrausenden Refrain und Funkparts abgelöst wird. Meiner Meinung nach eine ordentliche Maschine – vorerst unscheinbar, aber unglaublich hypnotisierend, wenn man öfter den Durchlauf wagt.

„Carl Huso“ erinnert von der Gesangsrhythmik an ein gestrecktes „Spacelord“ von MONSTER MAGNET – könnte man als Kritikpunkt sehen, da der Song auch ähnlich aufgebaut ist. Eigentlich keine schlechte Nummer, aber die Verwandtschaft mit „Spacelord“ liegt schon als dicker Pelz auf der Zunge…

„Sundown“ bildet das Schlusslicht der EP. Das Tempo ist erneut zurückgefahren und walzend wühlt sich der Song durchs Gehirn. Den Gesang empfinde ich als recht verspielt, aber abwechslungsreich. Die Gitarrenarbeit ist dezenter gestaltet. Die Marke, welche „Booze“ gesetzt hat, wird hier nicht mehr erreicht, als wäre die Luft raus – das Empfinden folgt allerdings aus dem hintereinander weg Hören der EP.

Fazit: Die EP bietet ordentlich Abwechslung, wenn man dafür bereit ist. Die Songs sind wirklich gut und man sollte die Jungs im Ohr behalten. Die nötige Individualität für ein Album würde ich mir wünschen,  denn die Band hat das Zeug sich einen eigenen Stil zu verpassen, ohne dass sie sich mit anderen Größen vergleichen müssten. Ich warte das Album ab und drücke den Jungs die Daumen, dass das Songwriting ähnlich komplex, wie bei ihren ersten beiden Titeln der EP aus der Feder tropft.

Auf ein erfolgreiches neues Jahr wünscht,
Euer Ron


Hörtipps: „Booze“, „Alone“

Bewertung:  5 von 8 Punkten

Tracklist:
1. Booze
2. Alone
3. Bug
4. Dream
5. Carl Huso
6. Sundown

Besetzung:
Marco – Gesang
Fetz  – Gitarre
Tobi – Gitarre
Pogy – Bass
Sebi – Schlagzeug

Montag, 30. Dezember 2013

CD-Review: Unparalleled Height - Rise of the Voiceless


Info
Bandname: Unparalleled Height
Albumname: Rise of the Voiceless
Musikrichtung: Hard Rock / Metal
Veröffentlicht: 26.11.2013
Label: Independent
Herkunft: USA

Sobald ich Bands wie BULLET FOR MY VALENTINE, AVENGED SEVENFOLD und TRVIUM in der Beschreibung einer Band auftauchen sehe, ist meine Aufmerksamkeit generell geweckt. So erging es mir dieses Mal auch mit UNPARALLELED HEIGHT, deren Debütalbum Rise of the Voiceless heute Gegenstand dieses Reviews werden soll.

Produktionstechnisch erinnert mich das Ganze an JUDAS PRIEST's Nostradamus. Über dieses Album kann man denken was man will, es geht ja hier schließlich nur um die Produktion, nicht um musikalische Vergleiche. Und ehrlich gesagt: Ich kann euch aufatmen hören.

Das Intro zu Rise of the Voiceless (The Rise“) kreiert schon mal die bei Alben dieser Art gewohnte düstere Atmosphäre. Gefolgt wird dieses Intro von „Strength Through Silence“, dem ersten richtigen, vollwertigen Song der Platte. Auch wenn ich persönlich den Gesang gewöhnungsbedürftig finde, gefällt mir die instrumentale Seite doch recht gut. Tonnenschwere, melodische Gitarren und hier und da ein paar Rhythmuswechsel erwecken einen doch recht progressiven Eindruck und manchmal erinnert mich das Riffing tatsächlich an die ein oder andere anfangs erwähnte Band (im Interlude kommen mir da zum Beispiel stark BFMV in den Sinn).

„Memories Remain“ (nein, METALLICA-Fans, schaut nochmal hin) beginnt mit einem Riff, das dir einfach nur „in-your-face“ um die Ohren fliegt (auch wenn das vielleicht beim ersten Mal Lesen nicht wirklich Sinn hat). Die einzige Kritik, die ich tatsächlich äußern muss, sind die bisher doch sehr weichgespülten Refrains, bei denen kontinuierlich das Tempo herausgenommen wird. Der Drive in der Strophe von „Spare This Soul“ allerdings lädt einfach zum Mitnicken ein. Diesmal muss ich an KILLSWITCH ENGAGE denken (vielleicht sollten die Jungs auch die noch in ihre Beschreibung einbringen).

Den ersten Höhepunkt des Albums bildet „Breaking Through“. Egal, wie lange und genau ich suche, ich finde einfach keinen Anlass zur Kritik. Selbst der Refrain ist hier nicht so nervig wie in den vorherigen Titeln, dazu der coole Groove im Intro und die (anfangs) gitarrenlose Strophe – den Track kann ich bedenkenlos empfehlen. Bei „Never Far Away“ wird (wenn man die Refrains ausnimmt“ zum ersten Mal etwas der Fuß vom Gaspedal genommen. Die akustischen Gitarren in der Strophe und der im Hintergrund leise mitspielende Synthesizer machen den Song zu einer netten Rockballade.

Aber jetzt ist auch erst einmal genug mit Balladen – sagte das Intro von „The Vision Never Dies“. Die Strophe wiederum widerspricht dem Intro heftig, denn auch hier haben wir etwas balladenhaftere Strukturen. Was ich an diesem Titel besonders mag ist die gegen Ende des Refrains (der dieses mal zugegebenermaßen sogar gut klingt) gespielte Lead, die sich gnadenlos ins Ohr bohrt. „Dethroned“ – verdammt, mein Favorit dieses Albums steht fest! Der Text (es geht um Mobbing und Fehlverhalten gegenüber Kindern), die Riffs, die Soli und der erste Breakdown des Albums (wahnsinnig gut!) bestätigen mein Gefühl.

Oder etwa doch nicht? „Steadfast Spirit“ beginnt ebenfalls ziemlich vielversprechend. Die Strophenriffs drücken höllisch, der Refrain ist so, wie ich mir auch die anderen Refrains des Albums gewünscht hätte – dynamisch und trotzdem melodiös – und ein weiterer Breakdown, der wohl zu den mächtigsten zählt, die ich dieses Jahr gehört habe (und ich habe ABR's Rescue and Restore rezensiert!) taucht auch noch auf. Großartiges Lied! „Malevolence End“ tut nicht einmal so, als würde er mir Zeit geben Luft zu holen. Mächtige Riffs, mächtige Gitarren, TRIVIUM-esque (ja, ich bin gebildet) Interludes und toller Gesang – resultiert in sechs Minuten, die einfach nur Spaß machen.

Rise of the Voiceless schließt mit einem zehnminütigen Epos (in der Kneipe nebenan höre ich ein gedämpftes, aber auch bestimmtes „45 Minuten!“ durch die Wand schallen). Von ruhig und leise zu Beginn entwickelt sich der Song über ein Nostradamus-ähnliches Interlude bis hin zu großartigen Rockstrophen und Synthesizer-Effekten, die mich an SONIC SYNDICATE's erstes Album Eden Fire denken lassen, zu einem toll geschriebenen Werk mit akustischem Ausflug gegen Ende. Ein sehr guter Abschluss für Rise of the Voiceless.

Fazit: Nimmt man auf den Titel Bezug, könnte man sagen: Das Album verhält sich revolutionär. Am Anfang wenig überzeugend, wird es gegen Ende ein so fettes Brett, dass man sich kaum noch daran erinnert, wie alles eigentlich angefangen hat (vielleicht hängt das ja mit dem Brett zusammen). UNPARALLELED HEIGHT sollte man definitiv im Auge behalten, ich jedenfalls freue mich schon auf die nächste Platte.

Hörtipps: „Breaking Thorugh“, „Dethroned“, „Steadfast Spirit“, „Malevolence End“, „Heroes Prevail“

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
1. The Rise
2. Strength Through Silence
3. Memories Remain
4. Spare This Soul
5. Breaking Through
6. Never Far Away
7. The Vision Never Dies
8. Dethroned
9. Steadfast Spirit
10. Malevolence End
11. Heroes Prevail

Besetzung:
Vocals: Dave Kelly
Guitar, Vocals: Tyler James Larkin
Lead Guitar: CJ Masciantonio
Bass: James Davis
Drums: Justin Welling

Samstag, 28. Dezember 2013

Review: Avenged Sevenfold - Hail to the King


Info
Bandname: Avenged Sevenfold
Albumname: Hail to the King
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr 2013
Label: Warner Bros. Records
Herkunft: USA
Facebook: www.facebook.com/avengedsevenfold
Website: www.avengedsevenfold.com/

„Know me by name, shepherd of fire!“, das nenne ich doch einen wirklich gelungenen Einstieg in ein Album. Tatsächlich kann ich an dieser Stelle auch gleich sagen, dass es sich bei dem Opener „Shepherd of Fire“ um einen meiner Favoriten auf Hail to the King handelt: Cooler Refrain, groovige Riffs, viele kleine Spielereien seitens des Schlagzeugs, ja der Song geht richtig gut rein!

Darauf folgt der Titeltrack der Scheibe. Prinzipiell ein guter Midtempo-Rocker, allerdings kein Song, der einen wirklich mitreißt – schicke Leads, gute Hookline, aber eben nichts besonderes.

Bedeutend spannender fand ich da schon eher „Doing Time“: Die Riffs sind eingängig und die Nummer ist nicht ganz so vorhersehbar – dass auch in diesem Song die Leads echt gelungen sind, sei nur am Rande erwähnt, AVENGED SEVENFOLD sind ja für mehr als solide Gitarrenarbeit bekannt.

Mit „This Means War“ liefert man eine tonnenschwere Groovebombe ab, allerdings fühlt man sich bei diesem Lied doch sehr stark an einen anderen Song erinnert, den eine, zugegeben wenig bekannte Band namens METALLICA im Jahre 1991 veröffentlichte.

„Requiem“ und „Crimson Day“ bilden die Mitte des Albums. Ersterer ist ein recht sperriger Monumentalsong mit Orchestrierung und extrem viel Pathos, zum Glück nicht das längste Lied auf der Scheibe und mein einziger großer Kritikpunkt. Zweiterer ist ein willkommener Ruhepol, nach dem anstrengenden Vorspiel. Schöne Gitarrenläufe, wuchtiger Refrain und ein echt gelungener Einsatz von Streichern, guter Song.

Ab jetzt jagt ein Hit den nächsten. „Heretic“: Gute Leads, die zum Pre-Chorus führen, coole Drums, einen Refrain, den man einfach mitsingen muss und einen Ausbruch, der seines Gleichen sucht (die Soli)!

Wer noch Energie hat kann mit „Coming Home“ noch einmal richtig das Tanzbein schwingen. Die Wucht mit der dieser Song beginnt ist einfach unglaublich, die Leads klingen ein wenig nach der Kombination Murray/Smith, die Riffs bohren sich in den Gehörgang und der Refrain sitzt ohnehin schon fest!

Der vorletzte Song – jetzt wollen es AVENGED SEVENFOLD noch mal wissen, „Planets“ beginnt schwer, sehr schwer. Hypnotisch zieht der Pre-Chorus einen in seinen Bann, der Breakdown im eigentlichen Refrain tut sein Übriges. Die Orchestrierung steht diesem Lied erstaunlich gut und bereichert es ungemein. Hier stimmt alles, wobei: 45 Minuten! Ist das zu viel verlangt?

Mit „Acid Rain“ geht das Album, etwas ruhiger aber mit viel Gefühl, zu Ende. Die gute Orchestrierung aus „Planets“ bleibt erhalten die Drums untermalen diese Ballade sehr subtil, die Leads sind wieder richtig gut und der Gesang ist einfach nur mitreißend.

Fazit:
Ein echt gelungenes Album, viele Hits, wenige Füller – so sollte das sein.
Ich lege es immer wieder gern auf und entdecke hier und da auch noch ein paar Kleinigkeiten.

Hörtipps: „Shepherd of Fire“, „Heretic“, „Coming Home“ und natürlich „Planets“!

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
01 .Shepherd of Fire
02. Hail to the King
03. Doing Time
04. This Means War
05. Requiem
06. Crimson Day
07. Heretic
08. Coming Home
09. Planets
10. Acid Rain



Besetzung:
M. Shadows - Vocals
Synyster Gates - Lead Guitar
Zacky Vengeance - Rhythm Guitar
Johnny Christ - Bass
Arin Ilejay - Drums


Für die Freunde der physischen Tonträger:

Neben diversen CD Varianten, von denen nur das Box-Set einen Bonustrack enthält, ist auch eine Vinyl-LP erhältlich (ohne Bonustrack)

Donnerstag, 26. Dezember 2013

CD-Review: Raw Acoustic - Silence is King




Info:
Bandname: Raw Acoustic
Albumname: Silence is King
Musikrichtung: acoustic Rock
Erscheinungsjahr:  2013
Label: n.A.
Herkunft: Deutschland
Webseite: Raw Acoustic

Seid gegrüßt, Ihr Propheten des Rock da draußen! Heute serviere ich euch ein Album, welches aus der guten sächsischen Küche stammt – das Menü nennt sich RAW ACOUSTIC!

Das Album eröffnet sich mit dem Titletrack „Silence is King“. Geprägt von einem etwas überschwänglichen Chorus auf den Klampfen - welcher sich aber noch als Hauptcharakteristik der Klangfarbe der Gitarren herausstellt – wird man als Hörer schnell firm mit dem Sound der Band. Die Gesangsstruktur erweist sich rhythmisch und melodisch als tendenziell hochwertig, trotz des etwas entfremdenden Halls auf der Stimme. Das Solo ist in Ordnung und gibt dem Album soweit eine gute Einleitung. Kurzweiligkeit ist die Devise!
Es folgt „Blackout“ - ein Titel, welcher mit seiner starken Gesangsrhythmik und dem Chorus(!) überzeugt. Ein richtig starker Titel, mit einer stimmlichen Gesangsleistung, welche mich von der Klangfarbe her schon an Hansi Kürsch von Blind Guardian bei einem Titel wie „Past and Future Secret“ erinnert. TOP!

„Home“ überzeugt mit sehr schöner Akkordfolge; eingängig und sehr charismatisch erschließt sich hier gefühlvoller Gesang mit ordentlichem Druck und wird vom Hall bestens unterstützt. Die Lead überzeugt mit dezenter Verzerrung und der Break lockert den Titel dann auch schön auf.

Da krempelt der folgende Titel „Myself & I“ die Stimmung etwas um, im Positiven versteht sich! Die Akkordfolge erinnert an ein schnelleres „Run to You“ von Bryan Adams und bietet sehr angenehme Klangfülle durch den Anschlag der Gitarren und gutem Gesang. Das Solo ist mit richtig fetten Nüssen gespielt und erinnert von der Verzerrung an „Road to Hell“ von Chris Rea!

„Denial“ kommt anfangs doch etwas schwermütig rüber und auch der Gesang nimmt zumindest mich etwas holprig mit, aber das Konzept auf dem der Gesang aufgebaut ist, erweist sich als gut. Das erste Solo geht wieder gut ab; die restlichen Leads erweitern subtil das Klangspektrum. Geschmacksache aber dennoch gut. Da schleicht sich dann auch schon „Excuses“ ins Gehör und es besteht beim Hören der ersten dreißig Sekunden die Gefahr den Titel mit „Silence is King“ zu verwechseln. Das ändert sich dann durch gelungene Leadpassagen. Der Titel ist etwas effektverspielt und überzeugt mit exzellentem Songwriting. Der Gesang könnte etwas variabler sein; das will ich aber nicht negativ zu Buche halten.

„Break It Down“ hebt sich mit ungewohntem Takt hervor (das ist genau das Richtige für mich!). Der Titel wirkt anspruchsvoll und ausgeklügelt, allerdings hätte ich mir bei so einer Phrase für den Titel etwas mehr Druck und „Rock“ gewünscht. Bei „Downsize“ werden die Klampfen während der Gesangspassagen zurückgefahren. Klangweite ergibt sich aus dem Hall und dem Druck im Gesang, doch der Titel kommt an sich nicht so recht aus dem Knick. Der Titel geht leider etwas unter.

„The Stalker“ hebt sich wiederum durch den Dur-Charakter ab – das Tempo ist leicht erhöht und durch den Einsatz einer Gastsängerin erweist sich der Titel als vielseitig und aufgelockert. Gegen Ende hin überzeugt der Titel mit ausgereiften Soli, welche sich an bekannten Melodien bedienen, und einer ordentlichen Portion Komplexität!

„The Grace of Man“ schließt das Album ab. Ein schwer baladesker Charakter und einem eher verbesserungswürdigem Piano, wird leider nicht so recht der Charakter des Albums widergespiegelt. Die Gesangsmelodie ist in Ordnung, aber vielleicht hätte man sich hier auch an Gastgesängen bedienen können. Der Gitarrenanschlag nervt ein wenig und somit geht der Titel etwas glanzlos unter, das ist aber Ansichtssache.

Fazit: Mich überrascht das Album mit einigen ausgezeichneten Leads, tollen Soli und schönen Akkorden. Hier und da erweist sich allerdings der Gesang als Wermutstropfen, besonders wenn man das Album mehrmals hintereinander hört. Grundsätzlich ist das aber ein gutes Album mit Höhen und Tiefen, wie auch bei anderen Alben. Ich kann meine Kaufempfehlung klar aussprechen, denn die Jungs haben tolle Arbeit geleistet und zum Glück noch das Potential sich zu steigern! Ich bin zuversichtlich und warte den nächsten Releasetermin ungeduldig ab. Nachschlag bitte!

Bis bald bei New Rock Reviews sagt,
Euer Ron

Hörtipps: „Blackout“, „Myself & I“, „The Stalker“

Bewertung:  7 von 10 Punkten

Tracklist:
  1. Silence is King
  2. Blackout
  3. Home
  4. Myself & I
  5. Denial
  6. Excuses
  7. Break it Down
  8. Downsize
  9. The Stalker
  10. The Grace of Man 
Besetzung:
Alexander Müller – Gitarre, Gesang
Gregor Arndt – Gitarre, Gesang

Montag, 23. Dezember 2013

CD-Review: Zelinka - Zelinka


Info
Band: Zelinka
Album: Zelinka
Musikrichtung: Instrumentaler Rock/Blues/Jazz/Funk
Veröffentlicht: 2013
Label: n.a.
Herkunft: Deutschland
Facebook: https://www.facebook.com/Zelinka.Music

Vielseitigkeit ist wichtig, keine Frage. Vor Kurzem erst habe ich mir in Vorbereitung auf den Januar schon einmal meine Top 5-Alben des Jahres 2013 zusammengestellt, wobei mir deutlich aufgefallen ist, wie stark die Sprünge von einem zum nächsten sind. Und jetzt hatte ich ZELINKA auf meinem Schreibtisch liegen. Die Beschreibung: „ein kraftvolles rockjazzfunkbluesiges Instrumentalprojekt“. Wenn es den Ansprüchen gerecht wird, die sich da in meinem Kopf gebildet haben, wird sich eines meiner Top 5-Alben wohl verabschieden dürfen.

Zelinka beginnt mit dem Song „Catacomb“, einem ganz angenehm dahingroovenden Song mit vielen Pausen und Instrumentalfills. Mit fast fünf Minuten ist er mir aber doch etwas zu lang, allerdings wird das ab und an durch ein schönes Solo ausgeglichen. Und mit „Safaga“ kommt auch schon die Abwechslung! Hier sind Jazz, Funk und Rock in einem Song vereint. Als Gitarrist mit Basserfahrung klappt mir in Anbetracht der Leistung von Gitarrist Bernd Fleischer und Bassist Torsten Großmann nicht nur einmal die Kinnlade runter, wenn einmal Gitarre und Bass ein kleines Duett spielen und gegen Ende der Bass allein ein Fill loslässt, bei dem wohl jeder Bassist sein Instrument beleidigt in die Ecke stellen wird.

Weiter geht’s mit „Silent“, einer Akustiknummer, die einen klanglich in spanische Sommer versetzt. Ein bisschen verträumt und damit sehr schön geeignet ein wenig auszuspannen. Spätestens mit dem elektrischen Gitarren-Solo hören dann auch die etwas weniger zartbeseiteten Rockfans wieder hin. Einfach ein klasse Songwriting! Mit „Room No. 15“ wird’s zum ersten mal bluesig auf der Platte. Der Groove macht es mir echt schwer, während der Strophe meine Eindrücke niederzuschreiben, weil hier garantiert niemand still sitzen bleiben kann. Ein Basssolo gibt’s gratis obendrauf. Auch dieser Titel ist nur zu empfehlen.

Rockig wird es durch die stärker angezerrte Gitarre in „Toxic“. Angejazzte Rocksolo-Passagen, die einfach Spaß machen und es einem gar nicht erlauben, weg zu hören, sind hier ohne Probleme zuhauf vorzufinden. Mit „Chill Out“ bleibt es rockig, auch wenn es hier, wie der Name vermuten lässt, zu Anfang etwas gemächlicher zur Sache geht. Kurz darauf fliegt einem aber eine Lead um die Ohren, die sich einfach im Ohr festbeißt und auch nach zwei Wochen nicht verschwunden sein wird. Unbestritten großartige Gitarrenarbeit – von den Soli ganz zu schweigen – und progressiv noch dazu. Über sechs Minuten die wie im Flug vergehen.

Zurück zum Funk: „Funky Bitch“ macht schon im Namen klar auf welche Reise es mit diesem Titel geht. Wie bei „Room No. 15“ fällt es mir hier ebenfalls schwer die Beine ruhig zu halten. Auch hier gibt es ein (diesmal etwas gemächlicheres) Basssolo geboten, das viel Platz für Livespielereien hergibt. PELAGIC ZONE lassen grüßen. „The Cat“ dagegen zeigt sich erneut bluesig. Die Band macht es einem echt nicht leicht still zu sitzen. Soli gepaart mit Hard-Rock-Riffs gibt es auch noch dazu (in einem bluesigen Song!). Woher bekommt man solche Ideen? Großartig!

Hard Rock war schon mal ein gutes Stichwort, denn mit „Gipsy March“ geht es genau in diese Richtung. Mächtige Gitarren und ein Riff, das in den Achtzigern für fliegende Haarmähnen gesorgt hätte. Aber es bleibt nicht nur beim Hard Rock – es gibt sogar eine kurze Reggae-Passage! Sprachlosigkeit macht sich breit. Mit „Raindrops“ kommt Zelinka zu einem schönen, balladesken Abschluss, der dem Album mehr als gerecht wird. Viel Akustik, tolle Soli und generell nochmal eine tolle Gelegenheit zum Träumen.

Fazit: An der ein oder anderen Stelle wäre zwar etwas Gesang gar nicht so fehl am Platz gewesen, insgesamt bietet Zelinka aber mehr als nur Abwechslung. Musikalisch ist keiner der drei anzuzweifeln, auch vom Songwriting her sollte es niemanden zum Meckern verleiten, der es nicht ausdrücklich besser kann. Die Scheibe ist definitiv empfehlenswert! Eine Kollaboration mit YSMA könnte ich mir – für zukünftige Konzerte – auch durchaus gut vorstellen. Ach ja: Meine Top 5 wackelt wieder.

Hörtipps: „Safaga“, „Room No. 15“, „Funky Bitch“, „Gipsy March“, „Raindrops“

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist
1. Catacomb
2. Safaga
3. Silent
4. Room No. 15
5. Toxic
6. Chill Out
7. Funky Bitch
8. The Cat
9. Gipsy March
10. Raindrops

Besetzung
Gitarre: Bern Fleischer
Bass: Torsten Großmann
Drums: Kay Rohr

Samstag, 21. Dezember 2013

Donnerstag, 19. Dezember 2013

CD Review: Christer Borg - Jul med Borg


Info
Bandname: Christer Borg
Albumname:  Jul med Borg
Musikrichtung:  alternative
Erscheinungsjahr:  2013
Label: Föusk Records
Herkunft: Norwegen
Website: www.facebook.com/Christeriania

 Herzlich willkommen zurück bei New Rock Reviews!

Die Vorgeschichte zum Review des Albums, ist natürlich kongruent zu der von „Christeriania“, dem 2011 erschienen Album von Christer Borg.
Wenn die Alben den gleichen Charakter tragen würden, hätte ich nicht zwei Reviews verzapft, aber „Jul med Borg“ (Weihnachten mit Borg) ist ein Album, welches der Weihnachtszeit mit etwas unkonventioneller Sichtweise Bürgschaft trägt.

Es beginnt mit „Julekort“, ein Titel der anfangs durch die Melodie überzeugt und durch die glasklare Produktion recht weihnachtlich daherkommt, doch nach genauerem Befassen mit dem Text, wird einem schon beim ersten Titel etwas „mulmig“, denn es werden Eindrücke aus Reisen im Libanon und Syrien (sofern ich das richtig übersetzt habe) während der Weihnachtszeit verarbeitet. Das macht den Titel sehr authentisch, vermittelt Heimweh und lässt mich darüber nachdenken, was für ein Leben beispielsweise ich hier führe. Julekort ist einer der Titel der weit über den Tellerrand blicken lässt und eben in der Zeit der Liebe und Brüderlichkeit auf den Kern hinweist. Percussionistisch ist hier wieder von subtilen Glockenspielen, Shaker und dezentem Schlagzeug saubere Arbeit geleistet worden. Die Gitarre „lebt“ wieder in optimaler Symbiose mit dem Piano. Faszinierend! Es schließt sich ein kleines Hörspiel an, welches den Namen „Nissesnakk“ trägt und einen Dialog über das Album darstellt, leider bin ich nicht in der Lage diesen kurzen Schnipsel ausreichend zu übersetzen, um weiter darauf einzugehen.
Weiter geht es mit dem Titelsong. Von Anfang an wird ein fröhlicher Charakter verbreitet mit allem, was die Trickkiste hergibt: Trompeten, Dur-Dreiklängen, und fröhlich schallendem Schlagzeug. Die Gesangsrhythmik ist etwas unkonventionell und geht erst nach mehrmaligem Hören in die Rübe, aber der mehrstimmige Refrain lädt komischerweise schon bald zum Mitsingen ein. Die Gitarrenarbeit ist hier besonders zu betonen, denn der Break erinnert an eine spanische Gitarre und gibt mit den Percussionelementen wieder dieses warme Gefühl. Im weiteren Verlauf überzeugt noch eine E-Gitarrenlead und macht einfach Laune auf mehr!

„Julestjerna“ eröffnet mit einer Violinspur, sanftem Piano sehr angenehmem Schlagzeug. Für das blanke Hören, erscheint der Titel wenig anspruchsvoll, doch erst bei genauerem Hinhören hört man noch die ganz aufwendige Produktion, mit erhöhtem Augenmerk auf den mehrstimmigen Gesang und die ausgereifte und gefühlvolle Gitarre. Auch stark, und mit sehr weihnachtlichem Charakter.


Weiter geht es mit „Julesang i februar“, der Titel ist rhythmisch sehr klassisch gehalten und erweist sich als Mitklatschnummer. Nicht zu kurz und auch nicht zu lang; mit Klarinette, Glockenspiel und Trompete hat dieser Song auch wieder den Charakter eines typischen Weihnachtsliedes und lädt zum Schunkeln ein – für das Konzept auch unerlässlich und durchaus passend.

„En baby født i en stall“ folgt. Es lässt sich erahnen, dass das Krippenspiel musikalisch verarbeitet wird. Das scheint im norwegischen nicht so einfach zu sein, daraus schließt sich wahrscheinlich die etwas eigenwillige und schnelle Gesangsrhythmik. Der Titel hat zwar Charakter, aber ist bei Weitem nicht so eingängig, wie beispielsweise Jul med Borg und der ist schon, wie erwähnt, etwas gewöhnungsbedürftig. Aber das soll jetzt die Qualität des Albums nicht schmälern, denn auch dieser Song wird seine Anhänger finden.

 Zur getragenen Stimmung und leichten Rockausflüchtung sorgt „Adventsstund“ mit etwas offenerem Schlagzeug, Synthesizer und ordentlicher Gitarrenmodulation. Die Stimmung, welche der Gesang verbreitet, fährt mir unter die Haut, da ist schon wieder Arbeit in Weltklasse geleistet worden, auch wenn mich eine simple Folge von 3 Akkorden an Sultans of Swing von Dire Straits erinnert, aber das ist so minimal, dass es schon ein Hirngespinst meinerseits sein kann. Der folgende Titel „Last Christmas“ ist erneut etwas kitschig und „Wham“ ist auch mit besungen, aber bis auf den Refrain recht energisch abgehandelt. Zum Glück liegt bekanntlich in der Kürze die Würze und so ist der Titel mit einem Fadeout nur künstlich in die Länge gezogen. Ich denke, dass der Song nicht gerade eine Hymne ist…

Das halbminütige „Klokkeklang“ eröffnet den Titel „Han som aldri kom tilbake“; die Titel hätte ich nicht unbedingt getrennt aufgelistet, aber das liegt in der Gestaltungsfreiheit des Künstlers. Der Eigentliche Titel erklingt sehr getragen und der Kontext bezieht sich wieder auf den Libanon, wobei die Übersetzung „er kommt nie mehr zurück“ wie ein Kloß im Hals stecken bleibt, wenn Phrasen wie „Soldaten mit Maschinengewehr“ erklingen. Hier ist ganz klar dem Text eine beachtliche Wichtigkeit zugeordnet und wird durch eine getragene Monotonie und lange Glockenklänge untermalt. Das muss man setzen lassen, denn rein musikalisch ist da ja nicht die Große Kunst geboten, aber mit dem Text ist da auch nicht mehr nötig.

„Første vers“ ist dann schon der vorletzte Titel und reiht sich in die Riege der getragenen Titel ein. Innovativ empfinde ich das kurze Synthieintro und das Trompeteninterlude. Der Titel ist, aber musikalisch gesehen nur eine nette Lagerfeuernummer und steht ein etwas als Lückenfüller da, obwohl auch hier wieder zu vermuten ist, dass der Text eher tiefgründig ist. Ich erfrage eine Übersetzung, da es nicht möglich ist mit Standardwörterbüchern diesen Dialekt zu entschlüsseln.

Doch wer jetzt noch einen ordentlichen Weihnachtssong zum Abschluss sucht, wird nicht fündig! Der für mich eher als Bonustrack auslegbare „Godt nytt år tel alle sammen“ lässt dann noch die Punkherzen hochschlagen. Das Schlagzeug wirbelt, einfache Akkordfolgen mit recht schnellem Gitarrenanschlag und einem ewig wiederkehrendem „Godt nytt år tel alle sammen“ (Gutes neues Jahr euch allen – frei übersetzt). Spielfreude ist der Band eben kein Fremdwort und am Ende des Albums lockert Titel den teils erdrückenden Schweremut auf.

Fazit: Wer ein Weihnachtsalbum sucht, welches zum Nachdenken anregt, sollte sich das Schmuckstück hier auf jeden Fall zulegen. Es werden Türen geöffnet, die ein Normalbürger, wie ich es auch bin, nicht im entferntesten Sinn betreten würde, da der Alltag einen so sehr gefangen nimmt. Trotzdem ist das Album mit mehr Höhen und Tiefen ausgestattet, als das Vorgängeralbum Christeriania; inwiefern man die Alben vergleichen kann, liegt nicht in meinem Ermessen, doch meine Empfehlung kann ich auch hier aussprechen. Eine Übersetzung werde ich mit erteilter Erlaubnis veröffentlichen, sobald sie mich erreicht (vermutlich im Englischen). Wer Interesse hat die Alben zu erstehen, sollte sich über den Facebooklink mit Christer Borg in Verbindung setzen, da die Alben auf dem deutschen Markt so nicht erhältlich sind, was sich aber bestimmt bald ändern wird – wie ich denke.

Vielen Dank fürs durchforsten dieser schwierigen Rezension sagt
Euer Ron


Hörtipps: „Julekort“, „Jul med Borg“, „Adventsstund“

Bewertung:  8 von 10 Punkten

Tracklist:

1
Julekort
2
Nissesnakk
3
Jul med Borg
4
Julestjerna
5
En baby født i en stall
6
Julesang i februar
7
Adventsstund
8
Last Christmas
9
Klokkeklang
10
Han som aldri kom tilbake
11
Første vers
12
Godt nytt år tel alle sammen


Besetzung:
Bård Toftebakk – Nissefar (Track #2)
Thea Holst – Backings, Smånisse (Track #2)
Håvard Johannes Winther– Backings
Hallstein Sandvin – Backings, Percussion
Frode Isaksen – Schlagzeug, Percussion
Terje Berg – Piano, Fender Rhodes
Sunniva Lotte Wormsen – Querflöte, Backings
Synne Flatlandsmo Tangen – Violine
Ove „Corolla“ Pedersen – akustische und E-Gitarre, Backings
Christer Borg – Gesang, Bass, akustische Gitarre, Synthesizer, Orgel
Johann Blanc – Posaune
Vidar Enga – Horn
Martin Andersson – Saxofon, Klarinette