Bandname: Mr. Serious and the Groove Monkeys
EP-Titel: EP 2013
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: n.A.
Herkunft: Deutschland
Website: www.serious-monkeys.com
OK, zugegeben: das Review hat eine Weile auf sich warten
lassen, aber es war dringend nötig, die EP öfter als zehn Durchläufe
durchrumpeln zu lassen!
Gleich erst einmal vorweg: auf ihrer Internetseite geben die
Jungs an ein bisschen was von den RED HOT CHILI PEPPERS und AUDIOSLAVE zu
haben. Das galt es für mich hier zu prüfen, denn das haben schon einige
behauptet und sind schwer am Riff der Realität schiffbrüchig gegangen.
Die EP geht ohne Vorwarnung in die Offensive und verzaubert
mit starkem Songwriting. Der ausgeprägte Funk-Bass geht sofort in die Vollen und sowohl die Gitarren als auch das Schlagzeug überzeugen mit sehr guter Arbeit. „Booze“
nennt sich der Opener und kann sich wirklich blicken lassen – arhytmisch und
recht proggy rumpelt der erste Titel durch die Gehörgänge. Gesanglich erinnert
mich die Geschichte ein bisschen an MUSE, nur, wie ich finde, mit etwas mehr schrillem
Charakter. Macht jedenfalls ordentlich Spaß, auch nach mehrmaligem Hören.
„Alone“ erinnert mich vom Gesang sofort an AUDIOSLAVE – stimmlich scheint der
Kollege wirklich flexibel zu sein, auch wenn ab dem Refrain wieder die Stimme
in Richtung MUSE übergeht. Wirklich gut! Und der Bass schnorpst erneut sehr
funky und individuell durch das Rhythmus-Wirrwarr. Die Gitarren lasse ich hier
leider etwas außer Acht. Die liefern natürlich ebenfalls sehr gute Arbeit ab,
aber hauptsächlich begleiten sie rhythmisch. Die Soli sind in Ordnung, da ist
aber in der Musikrichtung noch mehr möglich! Am Schlagzeug wirbeln die Sticks
gehörig los. Die vielen Takt- und Rhythmuswechsel sind nicht von schlechten
Eltern! Weiter geht’s mit „Bug“ – abgespaced, midtempo und eher etwas mehr in
die Richtung AUDIOSLAVE. Soli sind hier effektverspielter und man zieht beim
Kopfnicken gleich die Oberlippe a la BILLY IDOL hoch. Auch wenn der Song
nicht gleich so richtig Fahrt aufnimmt, kommen mir die vier Minuten nicht zu
lang vor. Ganz nett! Das plötzliche Ende des Songs gefällt mir besonders gut,
passt sich an den aufgeschaukelten Soundbrei sehr gut an.
Der folgende Song „Dream“ erinnert mich tatsächlich an die besagten RED HOT CHILI PEPPERS, smoother Groove und eher dezenter Strophenteil, der von aufbrausenden
Refrain und Funkparts abgelöst wird. Meiner Meinung nach eine ordentliche
Maschine – vorerst unscheinbar, aber unglaublich hypnotisierend, wenn man öfter
den Durchlauf wagt.
„Carl Huso“ erinnert von der Gesangsrhythmik an ein
gestrecktes „Spacelord“ von MONSTER MAGNET – könnte man als Kritikpunkt sehen,
da der Song auch ähnlich aufgebaut ist. Eigentlich keine schlechte Nummer, aber
die Verwandtschaft mit „Spacelord“ liegt schon als dicker Pelz auf der Zunge…
„Sundown“ bildet das Schlusslicht der EP. Das Tempo ist
erneut zurückgefahren und walzend wühlt sich der Song durchs Gehirn. Den Gesang
empfinde ich als recht verspielt, aber abwechslungsreich. Die Gitarrenarbeit
ist dezenter gestaltet. Die Marke, welche „Booze“ gesetzt hat, wird hier nicht
mehr erreicht, als wäre die Luft raus – das Empfinden folgt allerdings aus dem
hintereinander weg Hören der EP.
Fazit: Die EP bietet ordentlich Abwechslung, wenn man dafür
bereit ist. Die Songs sind wirklich gut und man sollte die Jungs im Ohr
behalten. Die nötige Individualität für ein Album würde ich mir wünschen, denn die Band hat das Zeug sich einen eigenen
Stil zu verpassen, ohne dass sie sich mit anderen Größen vergleichen müssten.
Ich warte das Album ab und drücke den Jungs die Daumen, dass das Songwriting
ähnlich komplex, wie bei ihren ersten beiden Titeln der EP aus der Feder
tropft.
Auf ein erfolgreiches neues Jahr wünscht,
Euer Ron
Hörtipps: „Booze“,
„Alone“
Bewertung: 5 von 8
Punkten
Tracklist:
1. Booze
2. Alone
3. Bug
4. Dream
5. Carl Huso
6. Sundown
Besetzung:
Marco – Gesang
Fetz – Gitarre
Tobi – Gitarre
Pogy – Bass
Sebi – Schlagzeug
Fetz – Gitarre
Tobi – Gitarre
Pogy – Bass
Sebi – Schlagzeug