Info
Bandname: Cold
Acid
Albumname: Cold
Kids Don't Need Acid
Musikrichtung:
Alternative Rock
Erscheinungsjahr:
2012
Label: keins
Herkunft:
Deutschland
Facebook:
www.facebook.com/coldacidmusic
Website:
www.coldacid.com
50er/60er
Jahre Rock'n'Roll meets Foo Fighters and DAD – so ungefähr wäre
meine erste Beschreibung für die Berliner Band Cold Acid. Da muss
das Debütalbum „Cold Kids Don't Need Acid“ gut sein. Und ich
nehme schonmal eins vorweg: Es ist gut.
Produktionstechnisch
gibt es an der Platte schon einmal nichts zu mäkeln. Ein klein wenig
Garagensound und dreckige 70er Jahre Rockproduktion geben mir nicht
den geringsten Ansatz zur Kritik. Stehen also nur noch die Songs zu
Bewertung.
„I
Got You“ startet gleich mit dem Refrain und wirft mich glatt um.
Der treibende Rhythmus und der Refrain machen diesen Song einfach zu
einem Ohrwurm. Erster Song, erster Hörtipp – das geht ja gut los.
Und mit „Can't Make It Up“ geht es auch gleich gut weiter. Die
Nummer ist in allen Belangen Rock'n'Roll: Länge, Riffing, selbst der
leichte DAD-Einfluss. Ein definitiv gelungener Beginn für das Album.
Es
scheint, als würden Cold Acid gleich mit den ersten Songs brachial
durch mein Zimmer wüten wollen. Zwar hab ich bei „36 Hours“
durch die coole, ruhigere Strophe etwas Zeit Luft zu schnappen, aber
schon nach der zweiten Strophe werden mir wieder geniale Rock-Riffs
um die Ohren geschlagen, denen ein wirklich gelungenes
Old-School-Rocksolo folgt. Auch hier bleibt mir der Refrain wieder
wochenlang im Ohr hängen, besonders deshalb, weil ich mir den Song
einfach jeden Tag anhören muss. Mit „Story to Pretend“ schalten
die Jungs mal einen Gang herunter. Durch die Produktion des Gesangs
erinnert mich der Titel leicht an Foo Fighters' „White Limo“.
Auch wenn er nicht ganz denselben Hit-Charakter hat, bringt er doch
ein wenig Abwechslung in die Scheibe.
„Nothing
Left“ zeigt sich in der Strophe wieder von einer ziemlich groovigen
Seite, allerdings fehlt mir hier ein wenig die Kraft im Refrain.
Trotzdem ist die Nummer kein Kandidat für's Weiterskippen. Das gilt
definitiv auch für „City Breakdown“ – meiner Meinung nach der
coolste Track auf „Cold Kids Don't Need Acid“. Ein Bass-Intro,
ein Groove, der nichts anderes als Mitwippen zulässt und eine
klassisch rockige Songstruktur können mich mehr als nur überzeugen.
Schade, dass er keine 45 Minuten dauert (darüber könnte man ja live
mal nachdenken, Jungs – zumindest 20 wären cool). Egal, welche
Songs man sich auf dem Album noch anhört, „City Breakdown“ ist
Pflicht!
„Dead
City Walk“ kann mich leider nicht so stark überzeugen wie die
vorherigen Songs. Zwar hat der Song einen schönen Mitsingrefrain und
ein wirklich gutes Solo, aber am Ende fehlt mir dann doch etwas. Mit
„Another Place“ bekomme ich wieder ein etwas ruhigeres Intro
geboten. Bei der Nummer gefällt mir besonders die Off-Beat-Strophe,
die dem ganzen Song einen Reggae-Rock-Anstrich verpasst. Ganz nettes,
und dazu auch noch gelungenes, Experiment.
„Thief!“
haut mich dann wieder komplett um. Für mich ist der Song der beste
neben „City Breakdown“, auch wenn es mir bis auf ein, zwei
Ausnahmen wirklich schwer fällt, irgendeinen Song nicht als Hörtipp
zu nennen. Allerdings ist das Gitarrenspiel hier richtig groß, der
Refrain bleibt (nicht zuletzt auch wegen den Leads) einfach hängen
und mit Überraschungseffekten (gemeint ist die Pause mit
anschließend tollem Solo) spart die Band hier auch nicht. Für mich
ist bei „Thief!“ alles dabei, was ich für einen guten Rocksong
brauche: eben dieser Überraschungseffekt, das coole Gitarrenspiel
und der Groove. „I've Told You“ beginnt dann wieder etwas
ruhiger. Gesanglich erinnert mich das Lied ganz leicht an Metallica's
„Low Man's Lyric“. Und auch wenn es für den Leser langsam
langweilig wird: das Solo ist erneut wirklich großartig!
Den
Abschluss des Albums stellt dann „Can't Save My Soul“ dar. Und
der wartet noch einmal mit Überraschungen auf. Für die Freunde der
Unplugged-Musik: Der Song ist akustisch. Diesmal höre ich hier einen
leichten Cash-Einfluss heraus, der noch einmal das 50er/60er Jahre
Klangbild der Band unterstreicht. Die zweite Überraschung gibt es
nur für die glücklichen Besitzer (woohoo!) des physischen
Datenträgers (ja, ich spreche von CDs). Ich sag es mal so: Nach dem
Ende des Songs lohnt es sich zu warten.
Fazit:
Ein geniales Debüt einer wirklich interessanten Band, die definitiv
eine größere Bühne verdient. An alle Leser dieses Reviews: Im
Info-Abschnitt steht die Facebook-Adresse, wo ihr euch die Songs
ordentlich durchhören und für gut befinden könnt. Und an Cold Acid
sei nur gesagt: Perfekter Erstling, macht weiter so!
Hörtipps:
„I Got You“, „36 Hours“, „City Breakdown“, „Thief!“,
„Can't Save My Soul“
Bewertung: 8 von
10 Punkten
Tracklist:
1. I Got You
2. Can't Make It Up
3. 36 Hours
4. Story to Pretend
5. Nothing Left
6. City Breakdown
7. Dead City Walk
8. Another Place
9. Thief!
10. I've Told You
11. Can't Save My Soul
Besetzung:
Gesang, Gitarre: Daniel Prenzlow
Bass, Backings: Christopher Koch
Schlagzeug, Backings: Eric Köckeritz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen