Info
Bandname:
Bring Me The Horizon
Albumname:
Sempiternal
Musikrichtung:
Metalcore
Erscheinungsjahr
2013
Label:
RCA (Sony)
Herkunft:
England
Facebook:
www.facebook.com/bmthofficial
Website:
www.bringmethehorizon.co.uk
Da
scrollt man einfach so nichtsahnend durch die neuesten
Facebook-Einträge und entdeckt doch tatsächlich eine
Albumempfehlung für das neueste Werk von Bring Me The Horizon.
Normalerweise hätte ich mich dadurch nicht beeinflussen lassen, denn
die Band hatte mich mit ihren ersten drei Alben nie überzeugen
können (dazu kommt noch das sehr negative Image der Band neben der
Bühne), doch wenn diese Empfehlung von einer meiner absoluten
Lieblingsbands kommt (gemeint sind August Burns Red), muss ich dem
Album doch tatsächlich mal eine Chance geben.
„Sempiternal“
beginnt mit einem für mich typischen Bring Me The Horizon-Song
namens „Can You Feel My Heart“, der mich schon vom Titel her
wenig beeindruckt, allerdings bei mehrmaligen Hören doch besser
wird. Für mich kein Hit, aber für die Ausgewogenheit der Platte
ganz nett. Mit „The House of Wolves“ folgt der erste härtere
Titel, wobei mich BMTH durchaus überzeugen können. Selbst Shouter
Oli Sykes klingt nicht mehr wie die 16-jährige, die er früher immer
gekonnt verstimmlichen konnte, allerdings immer noch weiblicher als
Walls of Jericho's Candace Kucsulain.
Wie
gestern schon erwähnt, bleibt mir der Songname „Empire“ dieses
Jahr nicht erspart, auch wenn BMTH in Klammern noch den Zusatz „Let
Them Sing“ anfügen. Musikalisch schlägt die Nummer in dieselbe
Kerbe wie „The House of Wolves“ und auch hier werde ich nicht
enttäuscht. Besonders das groovige Anfangsriff bleibt mir irgendwie
im Kopf. Sehr gelungen. „Sleepwalking“ sorgt für eine kleinere
Abwechslung, wobei mir besonders der Refrain ganz gut ins Ohr geht.
Die frühen Linkin Park hätten diesen Teil nicht besser schreiben
können und die Breakdowns bringen kurz darauf das nötige
Metalcore-Feeling.
„Go
to Hell, For Heaven's Sake“ ist von der Art her bei „Sleepwalking“
anzusetzen, aber schon allein für den Namen gibt es hier von mir
volle Punktzahl. Der Song ist zwar etwas ruhiger, jedoch trotzdem ein
absoluter Hörtipp. Das gilt definitiv auch für den großen Hit der
Scheibe „Shadow Moses“. Ich weiß nicht, wann es passiert ist,
aber BMTH sind männlich geworden. Der Breakdown kurz nach dem Intro
ist der erste Höhepunkt, der zweite folgt kurz vor dem ersten
Refrain und wiederholt sich am Ende noch einmal. Warum eigentlich
nicht schon immer so? Und warum nicht 45 Minuten lang? Damit landet
die Band bei mir einen Volltreffer.
Mit
„And the Snakes Start to Sing“ fallen sie allerdings auch gleich
wieder ins alte Muster zurück. Man kann Sykes' Tränen quasi beim
Gesang aus den Augen fließen hören – für mich ein Song, den sie
sich hätten sparen können. Zum Glück ist es keine Vinyl, sodass
ich die Nummer relativ einfach überspringen kann. Schade eigentlich,
die Scheibe fing gerade an gut zu werden. Auch „Seen It All Before“
fängt ähnlich an, doch wenigstens bleibt der Titel nicht ganz so
melancholisch. Weitaus besser als der Vorgänger, aber trotzdem kein
Lied, das ich weiterempfehlen würde.
Das
ändert sich dann mit „Antivist“. Hardcore-Anleihen im Intro, auf
die selbst Bands wie Sick of it All und Walls of Jericho stolz wären
und ein Text, bei dem sich Sykes wieder von seiner gewohnt charmanten
Seite zeigt, machen bei mir Hoffnung auf eine positive, musikalische
Entwicklung der Band. Auch finde ich die Textzeile „There will be
no peaceful revolution/No war without blood“ tatsächlich sehr
gelungen. „Crooked Young“ ist für mich ebenfalls wieder ein
Hörtipp. Schon allein die Breakdowns machen Lust auf ein
Livekonzert, das ich tatsächlich mittlerweile besuchen würde. Sehr
guter Titel. Punkt.
Der
letzte Song, „Hospital for Souls“, ist dann wieder sehr
emotional, allerdings doch ein ganz angenehmer Abschluss für das
Album, auch wenn er für meinen Geschmack mit fast sieben Minuten
doch etwas zu lang geraten ist.
Fazit:
Überraschung! BMTH haben sich entwickelt und sind mittlerweile zu einer
guten Metalcore-Band geworden. Ab und zu ist mir der Gesang noch
etwas zu tränenreich, aber wenn man das abstellen kann, wären die
Engländer tatsächlich mal ein Kandidat für meine dauerhafte
Playlist.
Hörtipps:
„The House of Wolves“, „Go to Hell, For Heaven's Sake“,
„Shadow Moses“ (!!!), „Antivist“, „Crooked Young“
Bewertung:
8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Can You Feel My Heart?
2. The
House of Wolves
3. Empire
(Let Them Sing)
4.
Sleepwalking
5. Go to
Hell, For Heaven's Sake
6. Shadow
Moses
7. And the
Snakes Start to Sing
8. Seen It
All Before
9. Antivist
10. Crooked
Young
11.
Hospital For Souls
Besetzung:
Vocals: Oliver Sykes
Gitarre: Lee Malia
Bass: Matt Kean
Keyboard: Jordan Fish
Schlagzeug: Matthew Nicholls