Sonntag, 12. Januar 2014

Podcast: Album des Jahres 2013

Der Podcast zum Album des Jahres 2013, wieder in der Schmiede in Radebeul.



Die Platzierungen:

1. Layla Zoe - The Lily
2. Jex Thoth - Blood Moon Rise
3. David Bowie - The Next Day
4. Avenged Sevenfold - Hail To The King
5. I Fight Lions - I Fight Lions

www.schmiede-radebeul.de

Freitag, 10. Januar 2014

Bobo, Schafe, 69...

Neulich tauchte ich wieder tief ins Plattenregal. Ein Ziel hatte ich dabei nicht, doch ich war überrascht - NOFX hatte 2013 den dreißigsten Geburtstag. Schnell den Plattenspieler geladen und den ganzen Tag diesen teils sehr verrückten Mix gehört.
Von Punk über Ska, Hardcore, Metal und melancholischer Musik ist da alles zu hören. Aber die NOFX-Note geht da nicht verloren, im Gegenteil - sie wird immer ausgereifter! Wahnsinn, was diese Band noch immer für eine Entwicklung macht! Da kann man sich nur auf die Festivalsaison freuen, denn NOFX ist eine Formation, welche a) sich nicht zu Ernst nimmt und b) einen Dreck darauf gibt, mit X Millionen Dollar Heim zu fahren, dafür aber die Kohle ordentlich auf den Kopp haut. Da lohnt sich mit Sicherheit auch das eine oder andere kommende Headlinerkonzert, aber das ist nur ein Tip meinerseits!
Und mein Gott, wer nicht wenigstens eines der Coverartworks oder Albumnamen witzig findet, sollte sich besser beim Seelenklempner untersuchen lassen. Nein, nur Spaß - ist doch nach wie vor Geschmacksache.
Wer was für härtere Rockmusik übrig hat, wird aber meiner Meinung nach nicht an NOFX vorbeikommen. Und es ist immer ein Genuss auf Plattenbörsen etwas Neues zu entdecken - da freu ich mich jetzt schon drauf!

Dann will ich euch nicht weiter stören! Ich geh erst einmal Banane verdauen. Danke und bis bald,
Euer Bobo!

Mittwoch, 8. Januar 2014

CD-Review: Henrik Freischlader - Night Train To Budapest



Info
Bandname: Henrik Freischlader
Albumname: Night Train To Budapest
Musikrichtung: Blues, Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: Cable Car Records
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/HenrikFreischladerOfficial
Website: http://www.henrik-freischlader.de

HE STRIKES AGAIN!

Gerade erst die House In The Woods vom Plattenteller genommen und schon sorgt HENRIK FREISCHLADER mit Night Train To Budapest für Nachschub.
Die Scheibe beginnt in gewohnt cooler Manier mit „Point Of View“. Sehr viel Groove, einprägsame Hookline und rotzige Soli, mal wieder ein echt gekonnter Einstieg.

Everything Is Gone“ beginnt ruhiger, etwas smoother, bäumt sich im Chorus allerdings mächtig auf und beschert durch diesen Kontrast die erste große Überraschung. Ich möchte an dieser Stelle auch auf das Solo, das ab der Hälfte auf den Hörer hereinbricht, hinweisen – grandios!

Nun könnte man eigentlich eine kleine Verschnaufpause recht gut gebrauchen und die bekommt man auch mit „Caroline“. Beruhigendes Picking, gewürzt mit schicken Leads und einem Refrain, der einem so schnell nicht mehr aus dem Ohr gehen wird, ein Problem, dass sich häufig auf diesem Album einstellt.

Darauf folgen mit „A Better Man“ und „Thinking About You“ zwei Nummern mit viel Gefühl. Erstere zeigt sich im Grundton recht rockig, mit schön rohem Gittarensound, jedoch nimmt der Refrain ein wenig Fahrt raus. Zweitere ist unverkennbar eine Bluesballade by HENRIK FREISCHLADER. Ein Song, der sich Zeit nimmt und mit vielen kleinen subtilen Effekten die Atmosphäre aufbaut. Die Leadgitarre lädt zum genießen ein und genau das will man bei so einem Song auch – diese 7 Minuten vergehen wirklich wie im Flug!

Mit „Down The Road“ begibt man sich wieder in den Groove-Modus: Es darf wieder zu sehr eingängigen Riffs gerockt werden, ein Song mit viel Charme, schönem Wechsel und das Solo! Das Solo ist episch.

Knackige Rhythmusgitarren, schöne Leadläufe – es geht gut weiter mit „Gimme All You Got“. Sehr energetischer Rocker, der durch besagte Läufe fast schon hypnotisch wirkt und ja, es ist wieder einer dieser Refrains, die einen doch recht lang begleiten werden.

Es wird ein wenig ruhiger, aber nur für zwei Songs. „If this Ain't Love“ glänzt durch seine swingende Unbekümmertheit und zieht spätestens durch seinen souligen Chorus in seinen Bann. „My Woman“ dagegen ist eine ruhige orgellastige Ballade. Mit viel Gefühl vorgetragen und mit schicken kleinen Licks seitens der Gitarre garniert, allerdings ist das Stück für eine Spielzeit von 10 Minuten ein wenig eintönig, speziell am Schlagzeug hätte ich mir mehr gewünscht.

Mit „Shame“ wird es wieder rockiger: Klasse Chorus mit tollen Backingvocals, Gitarrenläufe satt und der Umbruch im zweiten Drittel, die stop-and-go-Dynamik – so klingt ein moderner Bluesrocker!
Geschlossen wird Night Train To Budapest von „Your Loving Was So Good“, einem zähen Groover bei dem es Feedbacks hagelt und sich die Soli in die Gehörgänge schneiden. Ein wirklich intensiver Song und ein würdiger Abschluss der Platte!

Fazit:
Transparente Produktion, gutes Songwriting und eine richtig gute Performance machen Night Train To Budapest einen Pflichtkauf für Blues- bzw. Rockfans.
Wenn es um coole und groovende Musik geht, weiß man genau an wen man sich halten kann: HENRIK FREISCHLADER!

Hörtipps: „Point Of View”, “Caroline”, “Thinkin About You” und “Your Loving Was So Good”

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Point Of View
02. Everything Is Gone
03. Caroline
04. A Better Man
05. Thinking About You
06. Down The Road
07. Gimme All You Got
08. If This Ain't Love
09. My Woman
10. Shame
11. Your Loving Was So Good

Besetzung:
Vocals, Guitar, Bass, Drums: Henrik Freischlader
Keys: Moritz Fuhrhop

Für die Freunde der physischen Tonträger:

Neben einer Digipack-CD Variante erscheint Night Train To Budapest auch als sehr
schöne Gatefold-Vinyl.

Freitag, 3. Januar 2014

Was ist eigentlich mit...


TOOL?
Ja, es ist recht ruhig geworden um die dezent abgehobenen Freigeister. Doch abgesehen von all dem Mist, den sie sich während ihrer Hochphase auf Tournee geleistet haben, schlummert in den verworrenen Köpfen doch auch ordentliches Talent. Meiner Meinung nach wurde eben jenes Talent auf der La Te Ra Lus auf die Spitze getrieben. Songwriting jenseits von Gut und Böse und eine sphärisch, abstrakte Stimmung durch Text und Melodie, wie sie nur selten vermittelt werden, sind das Markenzeichen dieser Scheibe. Ihr Demo ist zwar ähnlich verstört, aber das beruht meines Erachtens auf dem Willen sich an Anstößigkeiten zu überschlagen.

10.000 Days dagegen ist nach La Te Ra Lus ein Album, welches zwar in die selbige Richtung schlagen sollte, allerdings an der künstlichen Produktion scheitert. Das Erdige fehlt und die Songs verbuchen weniger Variationen und intelligente Phrasen als auch Instrumentalpassagen, welche unter die Haut fahren. Steckt da vielleicht der Urian namens Erfolgsdruck dahinter? Wer weiß, wer weiß...?

Von einem Album war zwar vor mittlerweile vier Jahren die Rede, doch passiert ist da scheinbar noch nichts.

BOBO sagt: "Haltet die Ohren offen! Vielleicht sind die Jungs auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen und tüfteln momentan doch an einer vollwertigen Platte! Ein Griff ins Plattenregal ist es allemal wieder wert."

Ciao und bis bald,
Euer Bobo

Donnerstag, 2. Januar 2014

EP-Review: Ysma Unplugged - Carrots and Candles


Info
Bandname: Ysma
EP-Name: Carrots and Candles (Live)
Musikrichtung: Progressive
Erscheinungsdatum: 15.01.2014
Label: keins
Herkunft: Deutschland

Heute gibt es meinerseits mal einen Ausflug in die akustische Musik. Vor etwa einem halben Jahr habe ich hier ein Review zur Debütscheibe der Münsteraner Band YSMA ein Review geschrieben. Nun haben sich die Jungs zurückgemeldet. Diesmal mit einer Live-EP. Akustisch.

Aufgenommen wurde das Ganze bei einem Livekonzert am 26. Oktober 2013 in Münster. Dabei haben sich die ursprünglich vier Jungs Hilfe von einem Pianisten und einer Cellistin geholt. Man kann sich also vorstellen, dass die Stecker erst einmal gezogen worden sind. Songtechnisch verändert sich nicht großartig viel. YSMA halten sich hier stark an die Platte. Was den Sound angeht, hatte ich ursprünglich damit gerechnet, dass einiges an Kraft verloren gehen wird. Doch wie auf dem Album heißt es auch hier wieder: an einigen Stellen geht es ruhiger und verträumter zur Sache (hier zahlen sich der ohnehin schon melancholische Klang des Cellos und die gefühlvollen Passagen am Piano besonders aus), an anderen wird so heftig in die Saiten geschlagen, dass ich mich wundern muss, wie die Gitarren heil aus diesem Konzert herausgekommen sind.

Einer meiner Album-Hörtipps wird sofort zum Beginn kredenzt. „Alan Smithee's Suicide Note“ überzeugt mich wie auf dem Album mit seinem Abwechslungsreichtum, durch das man die zehn Minuten kaum spürt. Auch der absolute Vagrant-Hit (natürlich ist das meine subjektive Meinung) darf als Akustikvariante nicht fehlen. „Urville Citizen“ finde ich  dabei besonders schön umgesetzt, da hier der bereits eingangs erwähnte Umschwung von ruhig auf energisch sehr schön bemerkbar gemacht wird. Sowohl Original als auch Akustiktitel beginnen eher ruhig – wo man jedoch bei der Albumversion schnell mitbekommt, wann der Song in die Vollen geht, ist dies auch bei der hier gespielten Liveversion gut möglich. Und das trotz des Stromausfalls!

Carrots and Candles ist meinerseits nicht nur für die Kenner des Albums zu empfehlen, sondern auch für alle, denen Vagrant vorher noch nicht in die Finger geraten ist. Erhältlich sind beide Scheiben übrigens unter ysma.bandcamp.com - Carrots and Candles bis 15.01.2014 allerdings erst einmal nur als Download.

Viel Spaß beim Hören!

Hörtipps: „Urville Citizen“, aber als Klangbeispiel hier auch unten als Video eingebunden „Kindermensch“



PS: Da es sich hier um eine Livescheibe handelt, bei der sich songtechnisch nicht viel verändert hat, verzichte ich auf die Bewertung. Eine ausführliche Analyse von Vagrant, inklusive der sieben hier gespielten Tracks, erhaltet ihr unter dem Label „Ysma“ an der Seite des Blogs.

Tracklist
1. Alan Smithee's Suicide Note
2. Kindermensch
3. Clean
4. Penumbra
5. Urville Citizen
6. Cheesecake Auditory
7. Moth

Besetzung
Gitarre: Fabian Schroer
Gitarre: Daniel Kluger
Bass: Torge Dellert
Piano: Arne Timm
Cello: Anne Hagemann
Drums: Jens Milo