Info
Bandname:
Congoroo
Albumname: No,
Monkey no!
Musikrichtung:
Alternative Rock
Erscheinungsjahr:
2012
Label: keins
Herkunft:
Deutschland
Facebook:
www.facebook.com/pages/Congoroo/130494203628041
Website:
www.congoroo.de
Konzeptalben
sind ja bekanntlich immer etwas schwierig zu verstehen. Dann aber
auch noch ein Konzeptalbum als Debüt zu präsentieren ist ein
wirklich gewagtes Experiment. Eigentlich. Congoroo aus Halle haben
sich daran versucht und uns auf ihre gewagte Unternehmung aufmerksam
gemacht. Mal sehen, ob die Platte unsere Bewertung bestehen kann.
„No,
Monkey no!“ beginnt mit dem Song „Don't End Up“, der mit
sphärischen Riffs und emotionalem Gesang eine leicht melancholische
Stimmung verbreitet und doch eine gute Rocknummer darstellt. Dem
folgt ein kompletter Stimmungsbruch. „Gibbon“ zeigt mit seinem
Reggea-Anstrich in der Strophe und dem afrikanisch anmutenden
Background-Gesang im ersten Refrain, dass die Einflüsse der Band
sehr weit zu reichen scheinen. Der Titel zeigt schon einmal sehr gut,
wo das Thema des Albums liegt, wenn man es durch den Namen noch nicht
mitbekommen haben sollte.
Auch
„One Day“ zeigt sich von einer komplett anderen Seite. Diesmal
schlägt die Band in die Punkszene um. Das sorgt definitiv für
Abwechslung und ist in meinen Augen ein richtig großer Pluspunkt.
Auch der Break gegen Ende des Songs sorgt noch einmal für verdutzte
Blicke meinerseits. Ein richtig guter Titel und mein erster Hörtipp.
„Welcome to Hell“ verbreitet dann mit seinem ruhigen Intro, das
mich von der Stimmung her leicht an Lostprophets' „Last Summer“
erinnert, eine mysteriöse Atmosphäre. Der Song selbst ist die erste
ruhigere Nummer auf der Scheibe, eine gefühlvolle Halbballade, die
man sich gern mehrmals anhört.
Mit
„Good Luck“ geht es etwas rockiger weiter. Der Song wartet mit
Southern-Rock-Gitarren und einem tollen Drive im Refrain auf. Dazu
kommt das geniale Solo und fertig ist der nächste großartige
Rocker. Mit „Ape of Hate“ folgt einer meiner absoluten Favoriten
auf „No, Monkey no!“. Dschungelklängen im Intro folgen starke
Metal-Anleihen, die durch den Breakdown im Song bestätigt werden.
Und trotzdem sorgt auch diese Nummer durch die Strophe und den Part
nach dem Hardcore-Refrain für echte Überraschungsmomente.
Jetzt
ist aber auch mal eine richtige Pause nötig und die bietet die Band
mit „So Small“. Bereits das Klavierintro impliziert eine
Gelegenheit zum Durchatmen. Ein gefühlvoller Refrain und leichte
Blues-Anleihen in der Strophe sorgen für eine großartige
Rockballade. Rechnet man nun noch den explosiven Beginn des Solos
dazu, hat man den nächsten Hörtipp. Ein Song der klassischen
„Nothing Else Matters“-Art. Mit „Pray for Rain“ bekommt man
auch schon wieder ein paar mehr BPM geboten. Der Titel verkörpert
den klassischen Skate Punk, den man so auch schon von NOFX, Zebrahead
und Kollegen gehört hat und der am Anfang jeder Teenie-Komödie
laufen könnte (ihr wisst schon: Golden Gate Bridge, Cabrio,
Sonnenschein, diese Art von Film).
Es
folgt „Monkey Revolution“, eine Halbballade mit tollem
Gitarrenspiel, klasse Songwriting und einem wirklich gefühlvollen
Refrain. Alles in allem erneut ein Hörtipp, dem mit „You Say“
wieder eine sehr abwechslungsreiche Nummer folgt. Die Jungs kennen
das Wort „Ausgewogenheit“ nicht nur, sie leben es. Der coole
Groove der Strophe wird hauptsächlich getragen von einer tollen
Bassmelodie, bevor es dann mit Einstieg der Gitarren sehr rockig
wird. Später explodiert der Song in eine punkige Rocknummer und
bietet mir noch ein wirklich cooles Solo nach dem Break. Ein Hörtipp?
Definitiv, aber mir fällt es irgendwie wirklich schwer, einen Song
nicht als Hörtipp zu nennen.
Wenn
man jetzt denkt, dass jede Musikrichtung irgendwie abgedeckt wurde,
belehren Congoroo einen erneut eines Besseren. „Hypnotize“ zeigt
sich von der Nu-Metal-Seite, bietet Rap in der Strophe und ganz
plötzlich und unerwartet bricht alles zusammen und man bekommt den
Eindruck als wäre man von Limp Bizkit zu Johnny Cash weiter gereicht
worden. Wer hier am Songwriting mäkelt, sollte dringend seine
Musikkenntnis hinterfragen. Gerade als ich den Gedanken bekam, dass
das Einzige, was dieser Platte jetzt noch fehlt, ein Akustiksong ist,
bekomme ich „Hollow“ zu hören. Ja, ein Akustiktitel. Ein sehr
gefühlvoller und nachdenklich machender Abschluss für das Album und
der letzte Hörtipp, den ich noch vergeben kann.
Fazit:
Abwechslung, Ausgewogenheit, weitreichende Einflüsse, großartiges
Songwriting können mich mehr als nur überzeugen. Auch das Thema des
Albums ist musikalisch recht häufig herauszuhören. Obwohl ich einer
Debütplatte nie mehr als 8 Punkte gebe, ist „No, Monkey no!“ so
genial, dass ich diese Schallmauer doch einreißen muss.
Hörtipps:
„One Day“, „Ape of Hate“, „So Small“, „Hypnotize“,
„Hollow“
Bewertung: 8,5
von 10 Punkten
Tracklist:
1. Don't End Up
1. Don't End Up
2. Gibbon
3. One Day
4. Welcome to Hell
5. Good Luck
6. Ape of Hate
7. So Small
8. Pray for Rain
9. Monkey Revolution
10. You Say
11. Hypnotize
12. Hollow
Besetzung:
Gesang: Matze
Gitarre: Stefan
Gitarre: Max
Bass: Marcel
Schlagzeug: Gregor
Gesang: Matze
Gitarre: Stefan
Gitarre: Max
Bass: Marcel
Schlagzeug: Gregor