Montag, 10. Oktober 2011

CD-Review: Blues Control - U reap what u sow



Info
Bandname: Blues Control
Albumname: U reap what u sow
Musikrichtung: Blues
Erscheinungsjahr: 2011
Label: self released
Herkunft: Deutschland
Myspace: http://www.myspace.com/bluescontrolde
Website: http://www.blues-control.de


Was kommt dabei heraus, wenn man Stevie Ray Vaughan, John Mayall und Eric Clapton miteinander kombiniert?
Keine Ahnung, vermutlich nur Soli auf drei LPs gepresst – oder eben Blues Control.

Die Scheibe beginnt recht entspannt mit dem Titeltrack der einem mit seinem kurzen und prägnanten Refrain gleich zum mitsingen animiert. Nicht der beste Song des Albums aber ein guter Opener.

Mit “Hey brother” wird es da schon interessanter. Das funkige Grundthema des Songs wechselt sich gekonnt mit dem recht rockigen Passagen ab. Sehr schön arrangiert und mit einem guten abrupten Ende garniert.

Für all jene die einen klassischen Bluessong mit gefühlten drei Stunden Spielzeit, verfeinert durch stimmige, mitreißende und vor allem überraschende Soli suchen, denen sei “Fool to believe” wärmstens empfohlen – wirklich gelungen.

Aufgelockert wird die Stimmung wieder durch “Don't look back” und das sich anschließende “Man like me” und gerade letzterer sorgt für willkommene Abwechslung: Schöne Pinch Harmonics, ein „Breakdown“ und wirklich nette Schlagzeugfills machen diesen Song zu einem meiner persönlichen Highlights.

Was könnte noch fehlen...
Richtig! Ein Akkustik-Song und genau den bekommt man auch mit “Cryin' bout myself” - gut gespielt, vielleicht ein wenig zu kurz.

Fast schon ein wenig fragil beginnt “Sittin' next to me”, der auf das rockige Instrumental “Audiohazard” folgt. Eine Nummer die mich irgendwie an Rory Gallagher erinnert. Perfekt zum nachdenken – nicht aufdringlich, aber mit eindeutigen Höhepunkten.

Geschlossen wird das Album von “Who u are”, der fast aus einer einzigen Leadgitarre zu bestehen scheint und dem etwas schleppenden “U just love yourself” - schöne Bassläufe und wirklich gelungenen Soli runden hier diese letzte Runde ab.

Also nur Hits? Im Grunde ja – jedoch, um zu den Kritikpunkten zu kommen, hätte ich mir seitens des Gesangs mehr Variationen gewünscht (wie vereinzelt angedeutet in “Who u are”) sowie den ein oder anderen Song, der das Schema des Albums ein wenig mehr verlässt – natürlich ist die Platte abwechslungsreich aber ein kleiner Rocker oder ein etwas ausgebauter Unplugged Song hätte sicher nicht geschadet.

FAZIT:
“U reap what u sow” hat das Zeug ein Referenzalbum der neueren Bluesgeschichte zu werden. Angenehme Produktion, gute Songauswahl – definitiv nicht nur für Fans von Stevie, John und Eric.


Hörtipps: „Fool to believe”, “Man like me” und “Sittin' next to me”

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. U reap what u sow
02. Hey brother
03. Fool to believe
04. Don't look back
05. Man like me
06. Cryin' bout myself
07. Audiohazard
08. Sittin' next to me
09. Who u are
10. U just love yourself


Besetzung:
Vocals, Guitar: Christian Meidinger
Bass: Günther Tille
Drums: Stefan Hirtreiter