Info
Bandname:
Franklin Zoo
Albumname:
Untamed
Musikrichtung:
Hard Rock
Erscheinungsjahr:
2013
Label:
FZ Music
Herkunft:
Dänemark
Facebook:
https://www.facebook.com/franklinzoofb
Dass
Dänen recht gute Rockbands stellen, ist dem ein oder anderen
vielleicht schon durch D-A-D aufgefallen. Jetzt gibt es durch
FRANKLIN ZOO's Debütalbum Untamed Nachschub für die Freunde
der Rockmusik aus den nördlicheren Gebieten Europas. Was wir davon
halten? Lest selbst!
Nach
dem doch eher düsteren Intro, das mich doomig auf das mir
bevorstehende Album vorbereitet und einen ersten und durchaus
positiven Eindruck von der Produktion der Platte beschert, folgt mit
„Overflown“ der eigentliche Beginn. Progressivität und weiterhin
doomige Töne, gepaart mit starkem, emotionalem Gesang und einem
relativ langsamen Grundtempo lassen mich zwischen Erinnerungen an
METALLICA's Load/Reload
und diversen Mastodon-Scheiben schwanken. Für mich ein guter, wenn
auch etwas schleppender Anfang für Untamed.
Auch
„My Dying Day“ gehört zur eher langsameren Sorte. Für die
Freunde des schnellen „in-your-face“-Hard-Rocks wird sich
FRANKLIN ZOO eher nicht anbieten. Der Titel überzeugt mich
persönlich dennoch mit seiner unweigerlich packenden Art und dem
wahnsinnig ohrwurmtauglichen Refrain. Auch „Peace of Mind“
verändert das Tempo nicht grundlegend, allerdings gibt es hier für
die Freunde des langsamen Grooves genug Anlass zu Jubelschreien. Wer
hier keine Riffs spüren kann, dem sollte man diese Band vielleicht
zukünftig nicht mehr ans Herz legen. Viel intensiver können Riffs
nicht sein.
„Stay“
überrascht dann doch mit einem schnelleren Grundtempo. Ein bisschen
Speed fehlte anscheinend der Band selbst auch. Allerdings muss man
deshalb nicht auf die groovigen Riffs verzichten – die bekommt man
dafür nämlich in der Strophe. Was bleibt mir zu dem Song noch zu
sagen? Solo, Solo, Solo mit einhergehendem Break, Solo! Großartig!
Hörtipp! Ausrufezeichen! Und damit man die Freunde des
Langsamkeitsrauschs wieder aufholen lassen kann, folgt mit „Lost
Cause“ wieder ein doomig-grooviger Titel bei dem man im Refrain
einfach nicht ruhig bleiben kann. Der Chorus wurde für Stadien
geschrieben.
Ein
weiterer Stadiontrack folgt mit „Known I'm Me“. Gerade als man
dachte, die Jungs könnten nicht noch mehr Tempo rausnehmen – eine
Rockballade. Eine gefühlvolle Strophe hindert den Song nicht daran,
sich langsam aber sich im Stile des FOO FIGHTER-Titels „These Days“
aufzubauen und letztendlich im Solo zu seiner vollen Blüte zu
kommen. Eine großartige Komposition und nicht weniger als ein Muss
unter den Hörtipps. Ein weiterer folgt mit „Silent Screams“ auf
dem Fuß. Hier wird zumindest im Intro das Tempo erstmal wieder
angezogen, bevor man dann in MACHINE-HEAD-artige Riffs geworfen wird.
Getoppt wird das Ganze mit einem deftigen Schuss Groove im Refrain
und fertig ist der klassische NRR-Spruch: Diese beiden Songs – 45
Minuten! Ist das zu viel verlangt?
Auch
der folgende Song spart nicht an Mitnick-Gelegenheiten. „Say It Out
Loud“ scheint noch einmal bestätigen zu wollen, dass das Album
trotz seines eher schleppenden Beginns noch besser werden will.
Allerdings ist mir der Refrain doch etwas zu pathos-überladen (auch
wenn wir bei New Rock Reviews schon weit mehr Pathos geboten bekommen
haben). Immerhin gleicht das tolle Solo ein wenig aus. Nächster
Titel: Groove – und bitte! Das Intro zu „Wolfman“ muss man
einfach mögen. Die Strophe hält sich wieder stark an MASTODON, der
Refrain könnte etwas mehr Geschwindigkeit haben (leider kommt die
erst für zwei Riffdurchläufe am Ende), ansonsten jedoch eine ganz
gelungene Nummer.
Auch
„Your Man“ bietet nicht mehr viel Geschwindigkeit. Dafür aber
eine Rock-Hymne, die doch ganz gut geworden ist. Besonders die
kleineren Gitarren-Solos während der zweiten Strophe gehen mir gut
ins Ohr, wohingegen die eigentlichen Soli (gespielt von beiden
Gitarristen im Wechsel) meine Gehörgänge total wegpustet. Ganz
groß. Den Abschluss bietet dann mit „Lean Into My Head“ wieder
ein unglaublich langsamer Song, der erst im Refrain so richtig
anfängt Spaß zu machen. Ein schnellerer Rocker wie „Stay“ wäre
meines Erachtens eher angebracht gewesen, auch wenn der Song seine
Daseins-Berechtigung absolut verdient.
Fazit:
Untamed ist nichts für
die Freunde des schnellen Hardrocks, sondern eher für die doomigen
und langsameren Musikliebhaber geeignet. Trotz dem ich eigentlich
auch eher zur ersten Sorte gehöre, hat mich die Scheibe nach
mehrmaligem Durchhören doch noch gepackt. Man merkt also: Untamed
ist nicht sofort da, sondern wächst mit der Zeit – und wird
dadurch erst auf Dauer zu einer wirklich guten Platte.
Hörtipps:
„Peace of Mind“, „Stay“, „Known I'm Me“, „Silent
Screams“
Bewertung:
8 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Intro
2. Overflown
3. My Dying Day
4. Peace of Mind
5. Stay
6. Lost Cause
7. Known I'm Me
8. Silent Screams
9. Say It Out Loud
10. Wolfman
11. Your Man
12. Lean Into My Head
Besetzung:
Vocals: Rasmus Revsbech
Guitars: Daniel Hecht
Guitars:
Søren
Dabros
Bass: Anders Rune Hansen
Drums: Philip Kjær
Morthorst
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