Info
Bandname:
Notion Sound Collective
Albumname:
Until You Like the Blue
Musikrichtung:
Experimental/Crossover/Indie
Erscheinungsjahr:
2013
Label:
Sunbase Records
Herkunft:
Deutschland
Facebook:
www.facebook.com/notionsound
Website:
www.notionsound.com
Das
dritte Review dieser Woche befasst sich mit der Hamburger Band Notion
Sound Collective und deren neuem Album „Until You Like the Blue“.
Das Konzept hinter dem Projekt ist einer der Gründe, warum ich mich
letztendlich dazu entschlossen habe, ein Review über die Scheibe zu
schreiben. Bei Notion Sound Collective handelt es sich nicht um eine
Band, die einer klaren Linie folgt, sondern tut was immer den
Mitgliedern gerade ein-/gefällt. Ein lobenswerter Ansatz in der vom
Willen der Labels geprägten heutigen Musikszene.
Das
Album beginnt unmittelbar mit dem Titeltrack, der sich von der
rockigen Ecke zeigt und mich hier und da durch das spezielle
Zusammenspiel von Gitarre und Bass an The Joy Formidable erinnert.
Doch bereits bei „Patriarchy“ wird deutlich, dass es nicht
durchgängig beim Rock bleiben wird. Den Titel könnte man
musikalisch locker in die Old-School Hip-Hop-Szene (ich denke da
speziell an die Beastie Boys) einordnen, während der Text gerade im
Refrain in die politische Schiene schlägt. Insgesamt ein wirklich
interessanter Beginn.
„Thors
aeth a ne vae lou uie“ dagegen ist mit elektronischen Beats
unterlegt und wirkt durch den Gesang sehr mystisch, was durchaus auch
durch den Hall noch verstärkt wird. „Just for a Moment“ beginnt
mit einem nachhallenden Gitarrenintro und mit Beginn der Percussion
bekommt der Song ein Klangbild, das den Hörer in frühe Zeiten der
Menschheit versetzt.
Mit
„Beautiful Grey“ begibt sich Notion Sound Collective wieder in
den Crossover-Bereich. Ein elektronisch anmutender Beat und leicht
verzerrtes Picking, dazu der melancholische Gesang, befördern auch
hier wieder ein interessantes Klangbild zutage. Der Song geht
ungefähr ab der Hälfte in einer moderne Ballade über, die mit
leicht progressivem Schlagzeugspiel und einem kleinen Solo zu
überzeugen weiß. Mit „All We Do Is Just for the You in Us“ wird
erneut ein vollkommener Wechsel vollzogen. Der Song erinnert mich
teilweise an die erste Scheibe der amerikanischen Hip-Hop-Band
Hollywood Undead und gehört mit zu meinen Favoriten auf „Until You
Like the Blue“.
„Crystal“
erweckt einen sehr experimentellen Anschein, was gerade durch die
atonalen Töne der Gitarre und deren leichtes Atempo bewirkt wird.
Auch hier handelt es sich, wie bei „Just for a Moment“ um ein
Instrumental. Mit „Tell Them About“ wird es wieder Zeit für eine
Menge Effekte. Viel Hall auf dem Gesang und der stark an die 80er
erinnernde Beat lassen den Hörer unter anderem an Depeche Mode
denken.
„Ground
Control“ wartet erneut mit einem sehr interessantes Intro auf. Von
abgedämpften Beatbox-Klängen, bis hin zu Gitarrenpicking und
weiteren interessanten Effekten ist alles vorhanden. Der Song wirkt
gerade durch seine an den Dubstep-Künstler Skrillex erinnernden
Effekte gegen Ende sehr modern, endet jedoch sehr plötzlich. „No
Secrets Left“ ist erneut eines der kurzen Instrumentals, die einem
auf der Scheibe immer wieder zwischendurch geboten werden.
Der
letzte Song der Platte, „In the Long Run“ beginnt mit Herzklopfen
und viel Hall auf Gesang und Gitarre, wodurch der Titel eine sehr
melancholische Klangfärbung bekommt und gegen Ende sogar kurz an die
ein oder andere depressiver anmutende Rammstein-Nummer erinnert. Ein
sehr interessanter Abschluss (und definitiv „the
right end“, um die letzten Zeilen des Songs zu zitieren) für
„Until You Like the Blue“.
Fazit:
Die Musikrichtung von Notion Sound Collective ist nicht deutlich
erkennbar. Das soll aber nichts daran ändern, dass wir hier ein
Album haben, das zwar viel Zeit benötigt und sicher auch hier und da
für Kontroversen sorgen könnte und wird, aber gerade dadurch für
uns auf New Rock Reviews zu einem Anwärter auf das Album des Jahres
avancieren kann.
Hörtipps:
„Until You Like the Blue“, „Patriarchy“, „All We Do Is Just
for the You in Us“, „Ground Control“, „In the Long Run“
Bewertung:
9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1.
Until You Like the Blue
2.
Patriarchy
3.
Thors aeth a ne vae lou uie
4.
Just for a Moment
5.
Beautiful Grey
6.
All We Do Is Just for the You In Us
7.
Crystal
8.
Tell Them About
9.
Ground Control
10.
No Secrets Left
11.
In the Long Run
Besetzung:
Ole
Per Heidorn
Arne
Lübbert
Thomas
Barth
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