Donnerstag, 24. Oktober 2013

CD-Review: AC Angry - Black Denim


Info
Bandname: AC Angry
Albumname: Black Denim
Musikrichtung: Hard Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: Dust on the Tracks Records
Herkunft: Deutschland
Facebook: http://www.facebook.com/acangry

Der klassische, dreckige Rock'n'Roll scheint momentan echt so etwas wie ein kleines Revival zu feiern. Mit COLD ACID hatten wir dieses Jahr ja schon eine ziemlich gute, junge Rock'n'Roll-Band im Programm. AC ANGRY setzen jetzt noch einen drauf. Einigen ist die Band vielleicht als Support von DAD bekannt und für diejenigen, bei denen es nicht so ist, haben wir uns das Debütalbum Black Denim angehört. Erscheinen wird die Scheibe am 8.11.2013.

Generell ist der erste Eindruck schon mal vielversprechend. Klangtechnisch überzeugt mich die Platte mit einem präsenten Schlagzeug und leichtem Hall auf der Snare, fetten Gitarren, die jeden wissen lassen in welche Richtung es sich entwickelt und einem typischen klassischen Rocksänger, wie man ihn bei so einer Band eben erwartet.

Los geht die Scheibe mit dem Song „Booze Horse“. Der Titel ergibt in meinen Augen zwar nicht allzu viel Sinn, musikalisch allerdings haben wir ein solides Rockriff mit viel Drive und einem kleinen Interlude in der Mitte. Kein schlechter Opener. „Rock'n'Roller Roller Rolla!“ schlägt textlich (man sieht's am Titel) und musikalisch in die selbe Kerbe. Allerdings bekommt man hier noch von der Rhythmusgitarre abgespaltene Leads und eine dezente Klavierbegleitung.

„It's Good to Be Bad“ sorgt dann das erste Mal für etwas Abwechslung. Die Nummer wirkt fast balladesk, definitiv düsterer als die ersten beiden und kann mit einer netten Steigerung in Richtung Bottleneck-Solo aufwarten. Definitiv eine gelungene Nummer und ein Hörtipp. „You Got the Thirst – I Got the Booze“ ist dann wieder ein Titel der Opener-Sorte. Erneut kann man sich an Klavierklängen (und diesmal sogar einem Wechsel zwischen Gitarren- und Mundharmonika-Solo) erfreuen, jedoch fange ich wirklich an, die Texte zu hinterfragen. Klar, es handelt sich um Hard Rock, aber in jedem Song über's Saufen und Frauen-Aufreißen zu singen ist mir dann doch etwas zu simpel.

Es folgt der Titelsong und die Frage: Warum? Die Strophe des Tracks ist monoton, der Refrain ähnlich wie Trivium's „In Waves“ nicht gerade mitreißend und was mir besonders missfällt – der Break kurz vor dem Outro. Warum lässt man den Song nicht einfach ausklingen und verzichtet auf den Break? Schade, hier wäre weit mehr drin gewesen. Der Lichtblick nach der leider enttäuschenden Nummer ist „Like A Riot“. Der Song kann mich mit seinem coolen Drive und den etwas besseren Texten tatsächlich überzeugen. Auch wenn man bei (fast) jedem Song auf Black Denim mitnicken kann, ist der Halswirbel hier doch etwas aktiver.

„Motor“ hingegen ist wieder einer der typischen Songs der Platte. Wenn man auf Heavy Rock steht, ist der Song tatsächlich ein Reißer, aber mir fehlt dann doch die Abwechslung. Auch mit „Hellrock Anthem“ bekomme ich diese leider nicht. Der Text ist hier der wahrscheinlich beste des Albums und wirkt mit seiner kleinen Sozialkritik („Take all your money and shove it up your ass/ You got no guts, you got no class“) sogar recht punkig, allerdings steckt mir hier zu viel Pathos im Refrain, was sich gegen Ende leider noch etwas verstärkt.

„Rocker“ reiht sich anständig in die Liste der zuvor aufgeführten Songs ein und hat für mich den stärksten DAD-Touch auf dem Album. Mit „AC Angry“ ändert sich das noch einmal. Die wahrscheinliche Bandhymne ist in meinen Augen eine musikalische Hommage an – Motörhead! Eine große Überraschung, die ich auf jeden Fall auf dem nächsten Album vermehrt haben möchte!

Fazit: Black Denim wird definitiv seine Fans finden. Fans des klassischen Hard Rock im Stile von DAD und anderen vergleichbaren Bands kommen hier vollkommen auf ihre Kosten und werden nicht enttäuscht werden. Für mich ist das Album jedoch einen Tick zu eintönig und textlich mehr als verbesserungswürdig. Alles in allem ist die Scheibe jedoch solide.

Hörtipps: „It's Good to Be Bad“, „Like a  Riot“, „Hellrock Anthem“, „AC Angry“ (siehe Video)




Bewertung: 6 von 10 Punkten

Tracklist
1. Booze Horse
2. Rock'n'Roller Roller Rolla!
3. It's Good to Be Bad
4. You Got the Thirst – I Got the Booze
5. Black Denim
6. Lika a Riot
7. Motor
8. Hellrock Anthem
9. Rocker
10. AC Angry

Besetzung:
Vocals, Guitar: Alan Costa
Lead Guitar: Stefan Kuhn
Bass: Dennis Kirsch
Drums: Sascha Waack

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