Info
Bandname:
Divus
Albumname:
Aureola
Musikrichtung:
Progressive Rock /
Instrumental
Erscheinungsdatum:
08.08.
2013
Label:
keins
Herkunft:
Schweiz
Facebook:
https://www.facebook.com/divusband
Manchmal
möchte man meinen, sechs Songs wären viel zu wenig für ein Album.
Und dann kommen Bands wie DIVUS und beweisen einem das Gegenteil. Auf
ihrem Debütalbum Aureola
haben die Schweizer sechs Songs gepresst, jedoch dabei die volle
CD-Länge ausgereizt. Nichts für die schnelle Raucherpause
zwischendurch (auch wenn ich Nichtraucher bin), da selbst der
kürzeste Titel knappe neun Minuten geht. Dieses Album könnte
tatsächlich interessant werden.
Wer
bei DIVUS auf Gesang wartet, tut dies vergeblich. Jedes einzelne der
Lieder ist instrumental, was so natürlich nur im Prog-Rock
funktionieren kann. Ob es die Band schafft, mich damit zu überzeugen,
wird sich in den nächsten Zeilen herausstellen. Von der Produktion
her gibt es schon mal nichts zu mäkeln. Sauber und ausgewogen, dafür
gibt es für mich keinen Ansatzpunkt zur Kritik.
Aureola
beginnt mit „Vates“, einem elfeinhalbminütigen Werk, dass gleich
von Anfang an recht deutlich klar macht, wohin die Reise geht. Die
Leads sind mit leichtem Hall versehen, wodurch die ganze Nummer einen
leicht mystischen Touch bekommt. Hier und da sind ein paar ruhigere
Stellen eingestreut, die den ganzen Eindruck noch bestätigen. Meiner
Meinung nach ein ganz gut gelungener Anfang. Mit „Anima“ folgt
dann auch schon der längste Titel des Albums. 17:42 sind nichts,
was man einfach mal so zeitlich über hat. Entsprechend lang hat es
auch gedauert, bis ich mich entscheiden konnte, was ich von dem Song
halte. Auch hier mangelt es nicht an Abwechslung, allerdings fehlen
mir dann doch ab und an mal ein oder zwei gesungene Zeilen. Der Song
beginnt recht ruhig und baut sich über die ersten Minuten schön
auf, bevor wieder ein wenig der Wind aus den Segeln genommen wird.
Besonders in der Mitte des Songs nehmen die Jungs ein wenig Fahrt
auf, was mir sehr gut gefällt und mich kurz an Bands wie PROTEST THE
HERO erinnert. Die Nummer eignet sich aber definitiv hervorragend um
zu
entspannen.
„Awakening“
ist erneut im Längenbereich des Openers anzusiedeln und zieht gleich
von Anfang an recht gut durch, auch wenn die Band sehr schnell wieder
Tempo herausnimmt. Auch hier vermisse ich irgendwo den Gesang.
Abwechslungsreich ist auch diese
Nummer (besonders der Teil gegen Ende gefällt mir sehr), vom Sound
her jedoch ähnlich wie die vorangegangenen (sprich Hall auf den
Leads, stark verzerrte Rhythmusgitarren). Mit „Mosaic I“ beginnt
dann ein dreiteiliges Werk mit einem sehr ruhigen Intro, das einen
noch tiefer in die mystische Grundstimmung eintauchen lässt. Was
ich an der Nummer unglaublich cool finde, ist das sich der Song so
gut aufbaut, dass einem kaum auffällt, dass er auch fast neun
Minuten lang ist. Das Beckenspiel des Schlagzeugs, die von links nach
rechts wandernden, hallenden Leads und der dezent im Hintergrund
gespielte Rhythmus sind hier besonders stark gemacht, bevor man dann
langsam an den Ausbruch des Songs geführt wird – denkt man.
Stattdessen
beginnt „Mosaic II“, in den der Vorgänger ohne Pause übergeht.
Auch hier geht es recht ruhig los, allerdings etwas grooviger, sodass
man doch etwas mitnickt.
Der Groove bleibt auch in späteren Teilen des Songs immer aufrecht
erhalten und gibt der Nummer einen sehr coolen Anstrich. Auch wenn es
mir eher
schwer fällt, einen bestimmten Song von Aureola
herauszupicken, „Mosaic II“ wird wohl meine Lieblingsnummer.
Einige Teile des Songs erinnern mich gar an ruhigere Stellen aus dem
ein oder anderen AUGUST BURNS RED-Song (besonders „Creative
Captivity“ kommt mir da in den Sinn). Damit trifft man natürlich
immer den Geschmack eines Metalcore-Geprägten wie mich. Großartiger
Song, der
ebenfalls ohne Pause zu „Mosaic III“ übergeht. Auch der
überzeugt mich mit ähnlichen Anleihen wie „Mosaic II“. Coole
Riffs, Maiden-ähnliche Leads und ein Groove, der einen zum Mitnicken
zwingt. Es scheint, als würden die Jungs gerade gegen Ende noch
einmal richtig einen raus hauen wollen – und das tun sie mit
Erfolg. Wenn die zweite Platte so weitergeht wie die erste aufhört,
will ich mehr davon.
Fazit:
Experimentierfreudig, abwechslungsreich und musikalisch einwandfrei
zeigen sich DIVUS auf Aureola
schon.
Großer Kritikpunkt meinerseits wäre die Länge der Songs, da man
hier und da doch aus einem Song zwei oder eventuell gar drei hätte
machen können („Anima“),
und der Gesang, der mir im
ersten Teil der Scheibe tatsächlich
etwas fehlt, was
aber durch das tolle Songwriting in der „Mosaic“-Reihe
ausgeglichen wird.
Empfehlenswert
ist die Platte für alle, die sich für Instrumentalwerke aussprechen
und musikalisch ansprechend relaxen wollen.
Erhältlich
ist die Scheibe übrigens hier: http://divusband.bandcamp.com/
Hörtipps:
Besonders
die
„Mosaic“-Teile,
aber auch „Vates“.
Bewertung:
8 von 10 Punkten
Tracklist
1. Vates
2. Anima
3. Awakening
4. Mosaic I
5. Mosaic II
6. Mosaic III
Besetzung
Gitarre: Robin
Gitarre: Aaron
Schlagzeug: Rouge
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen