Freitag, 19. August 2016
Mittwoch, 2. März 2016
EP Review: The Trikes - aLive EP
Info
Bandname: The Trikes
EP Name: aLive EP
Musikrichtung: Hard/ Heavy/ Stoner Rock
Erscheinungsjahr: 2016
Label: n.A.
Herkunft: Deutschland
Kontakt: http://thetrikes.bandcamp.com/
EP Name: aLive EP
Musikrichtung: Hard/ Heavy/ Stoner Rock
Erscheinungsjahr: 2016
Label: n.A.
Herkunft: Deutschland
Kontakt: http://thetrikes.bandcamp.com/
Neulich in der Rockkantine wieder ein bisschen Deep Purple
auf den Drehteller geschmissen und gestaunt, wie abwechslungsreich die Kollegen
schon lange vor meiner Zeit waren. Da hab ich mich gleich gefragt, ob ich ne
Gruppe kenne, welche die Ehre der, leider, mittlerweile etwas vermodernden Herren
in etwa wieder aufleben lassen kann. (Ok,
das Steve Morse Solo ist immer noch Highlight für mich bei jedem Purple
Konzert) – Das klingt jetzt wahrscheinlich als würde ich über eine Coverband
schreiben… dem ist aber nicht so! Denn das heutige Opfer meiner Rezension
schreibt eigene Songs – gute Songs mit einem bekannten Flair! Und damit herzlich
willkommen zurück bei New Rock Reviews!
The Trikes, so schimpft sich das Quartett aus dem
beschaulichen Dresden. Wer lässige Motherfucker im leichten
retroperspektivischem Aussehen erwartet, kommt hier voll auf seine Kosten! Doch
die Soundgewalt ist nicht altbacken oder schlecht kopiert – NEIN! Hier wird ein
vorbildliches Songwriting mit sehr angenehmer Abwechslung geboten. Teilweise fühlt
man sich in die 70er versetzt und dann plötzlich wird man in die Gegenwart
geholt – Aber warum schwärme ich schon wieder um den heißen Brei? Hier zählt
nur nüchterne Bewertung des Hörbaren und auch wenn ich es momentan nicht
bin, werde ich euch die Beleuchtung der einzelnen Titel nicht vorenthalten!
Die EP beginnt mit „Sordid Love“ – schäbige oder auch
schmutzige Liebe. Tja bei dem Namen kann man sonst was denken, aber der Sound
kommt von Anfang an bekannt vor – ja das Tempo, das Riffing, der Gesang,
erinnern an Black Star von Deep Purple, allerdings im modernen Gewand mit
fetten Nüssen ohne verspieltem Solo! Der Bass knuspert klar und deutlich durch
den Song und hat eine führende Rolle inne, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Das Schlagwerk präsentiert sich abwechslungsreich, dezent, aber sehr ausgewogen.
Diesen Song kann man schon als Publikumsfänger bezeichnen, da der
Wiedererkennungswert einfach was hermacht. Wenn allerdings die ganze EP so
klingen würde, wäre keinem geholfen. Und doch geht’s ziemlich nahtlos in „Nowhere“
über – man könnte behaupten, dass Titel Numerò Uno einfach etwas abgewandelt weiter
geht, aber der Teufel liegt eben im Detail! Die Licks sind mit einem etwas
seichteren Overdrive gespielt und der klar gesungene „Nowhere“ Part, macht die
Sache wirklich schon nach einer Minute absolut hörbar. Wer bei „Sordid Love“
ein Solo erwartete, wird hier mit einem verzückt, welches schon fast an ZZ Top erinnert
– und wieder muss ich den sauberen Bass loben, beziehungsweise auch den Mixer,
welcher den Bass bei der EP so differenziert abgemischt hat. Das ist richtig gute
Arbeit. Aber was wäre so eine Retro Rockgeschichte ohne einen ordentlichen
Instrumentaltitel?
Da kommt auch schon „Psychedelion“ um die Ecke geschneit. Getragen von weitem Halleffekt, garniert mit Chorus und Tremolo auf der klaren Klampfe – schiebt sich die Rhythmussektion mit dichtem Klang durch das Gehirn. Die sehr abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit wird hier zum Markenzeichen - in Kombination mit Bass, welcher von der Klangfarbe etwas an „Loosen my Strings“ von Purple erinnert, wird hier richtig gutes Songwriting geboten. Durchaus inspirativ und wieder mit dem Wiedererkennungswert einer der ganz großen Bands; wohlgemerkt ohne nach einer Kopie zu klingen. Ich bin mir hier unschlüssig, ob ich mir Gesang gewünscht hätte, letztlich entscheidet die Band wie der Song gestaltet wird und das ist auch gut so!
„Forgotten Sins“ behält erst einmal den Halleffekt bei und rutscht dann gaaaaaaanz lässig in modernes Klangbild mit reichlich verzerrtem Gesang. Treibend und eingängig schnürt der Refrain und sein „Vorspiel“ das Paket für eine Rockhymne – die Strophe und die Zwischenparts sind da beim ersten Durchlauf gewöhnungsbedürftig, aber können nach mehrmaligem Hören überzeugen, denn die Tempowechsel und verspielten kleinen Einzelheiten, wollen auch geschätzt werden.
Und kurzweilig wie die EP so ist, kommen wir auch schon zum Abschluss mit „Be Yourself“. Es startet schon fast so tief wie „Order of The Black“ von „Black Label Society“ – Das Riffing nimmt einen sofort gefangen und hier ist die Gesangsmelodie wirklich so gut, dass ich mir tatsächlich wünschte, sie wäre clean gesungen! Aber Egal; das Schlagzeug ist on spot und der Bass klebt 1A an der Rhythmusgitarre. Die Lead-Gitarre dreht zwischenzeitlich durch (auch wenn ich meine, einen Aufnahmeschnitt beim Beginn des Solo zu hören); hier geht die Post ab.
Ein abruptes Ende und die EP ist vorbei. Ich schnapp mir noch ein Bier und höre ein weiteres Mal durch die Songs… Ich sollte mich endlich Live von der Truppe überzeugen lassen, denn das könnte mal eine große Nummer werden.
Fazit: Auch wenn man etwas Altes durchleiert, kommt nicht immer tote Oma raus… ääähhhmm… nee das ist Quatsch… Egal – fahrt euch die EP laut rein und Ihr werdet nicht enttäuscht sein!
Da kommt auch schon „Psychedelion“ um die Ecke geschneit. Getragen von weitem Halleffekt, garniert mit Chorus und Tremolo auf der klaren Klampfe – schiebt sich die Rhythmussektion mit dichtem Klang durch das Gehirn. Die sehr abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit wird hier zum Markenzeichen - in Kombination mit Bass, welcher von der Klangfarbe etwas an „Loosen my Strings“ von Purple erinnert, wird hier richtig gutes Songwriting geboten. Durchaus inspirativ und wieder mit dem Wiedererkennungswert einer der ganz großen Bands; wohlgemerkt ohne nach einer Kopie zu klingen. Ich bin mir hier unschlüssig, ob ich mir Gesang gewünscht hätte, letztlich entscheidet die Band wie der Song gestaltet wird und das ist auch gut so!
„Forgotten Sins“ behält erst einmal den Halleffekt bei und rutscht dann gaaaaaaanz lässig in modernes Klangbild mit reichlich verzerrtem Gesang. Treibend und eingängig schnürt der Refrain und sein „Vorspiel“ das Paket für eine Rockhymne – die Strophe und die Zwischenparts sind da beim ersten Durchlauf gewöhnungsbedürftig, aber können nach mehrmaligem Hören überzeugen, denn die Tempowechsel und verspielten kleinen Einzelheiten, wollen auch geschätzt werden.
Und kurzweilig wie die EP so ist, kommen wir auch schon zum Abschluss mit „Be Yourself“. Es startet schon fast so tief wie „Order of The Black“ von „Black Label Society“ – Das Riffing nimmt einen sofort gefangen und hier ist die Gesangsmelodie wirklich so gut, dass ich mir tatsächlich wünschte, sie wäre clean gesungen! Aber Egal; das Schlagzeug ist on spot und der Bass klebt 1A an der Rhythmusgitarre. Die Lead-Gitarre dreht zwischenzeitlich durch (auch wenn ich meine, einen Aufnahmeschnitt beim Beginn des Solo zu hören); hier geht die Post ab.
Ein abruptes Ende und die EP ist vorbei. Ich schnapp mir noch ein Bier und höre ein weiteres Mal durch die Songs… Ich sollte mich endlich Live von der Truppe überzeugen lassen, denn das könnte mal eine große Nummer werden.
Fazit: Auch wenn man etwas Altes durchleiert, kommt nicht immer tote Oma raus… ääähhhmm… nee das ist Quatsch… Egal – fahrt euch die EP laut rein und Ihr werdet nicht enttäuscht sein!
Bis bald bei New Rock Reviews sagt,
Euer Ron
Bewertung: 7 von 8
Punkten
Tracklist:
- Sordid Love
- Nowhere
- Psychedelion
- Forgotten Sins
- Be Yourself
Besetzung:
Christoph Kröckel – Gitarre/ Gesang
Alexander Müller - Gitarre
Gregor Arndt - Schlagzeug
Christoph Arndt – Bass/ Hintergrundgesang
Alexander Müller - Gitarre
Gregor Arndt - Schlagzeug
Christoph Arndt – Bass/ Hintergrundgesang
Montag, 11. Mai 2015
Single-Review: The #4 With a Smile - Where You Used to Be
Info
Band:
The #4 With a Smile
Album:
Where You Used to Be (Single)
Musikrichtung:
Alternative
VÖ-Datum:
8.5.2015
Label:
Fat Eye Dive Records
Herkunft:
Deutschland
Facebook:
https://www.facebook.com/therewasnothe
Website:
http://number4.bandcamp.com/
Hat
sich eigentlich schon einmal jemand gefragt, ob diese komischen
Idioten von New Rock Reviews, die meinen, sie würden musikalisch
alles besser wissen, auch selbst Musik machen? Denn das tun sie!
Zumindest zwei sind schon soweit, eine gemeinsame Single in ihrer
Diskografie zu haben. Ich selbst gehöre zwar nicht dazu, nehme mir
jetzt aber (mit freundlicher Genehmigung) einfach mal das Recht, über
die Single herzuziehen. Tja, der Paycheck war einfach zu niedrig.
THE
#4 WITH A SMILE nennt sich das Projekt meiner beiden Blog-Mitautoren
Tony Marc Lampel und Ron Ruiz. Dass da schon länger was in
Vorbereitung war, wusste ich bereits. An der ein oder anderen
Produktion Tonys war ich auch schon direkt oder indirekt beteiligt.
Diese hier ging aber komplett ohne mich über die Bühne, weshalb ich
relativ neutral auf die ganze Sache schauen kann.
Als
ich die Single zum ersten Mal gehört habe, ist mir wirklich kurz der
Kiefer abgefallen. Dank Sekundenkleber habe ich jetzt aber doch keine
Probleme mehr bei der Kommunikation mit anderen Menschen. Vielen Dank
an Uhu®! Und bevor mir jetzt einige Schleichwerbung vorwerfen: Nein,
ich bekomme kein Geld dafür, aber das kann sich ruhig ändern (Notiz
an mich: Uhu wegen Sponsoring anschreiben).
„Where
You Used to Be“ erinnert mich stark an die elektrischen Sachen von
NEIL YOUNG (gerade bei den Soli), aber auch ein wenig NIRVANA
schimmert hier und da durch. Über dem Schlagzeug liegt ein kleiner
Hall (gut, das ist Geschmackssache), die Gitarre klingt, wie man sie
in dem Musikbereich erwarten würde: ordentlich angezerrt, aber nicht
so matschig wie bei vielen Metal-Bands. Der Bass hält sich leicht im
Hintergrund und unterstützt den Song so optimal und der Gesang passt
ideal zum doch sehr melancholischen Text. Für einen Titeltrack echt
gut gelungen!
Mit
„Mad Man's Cruise“ erwartet man auch musikalisch das, was der
Titel verspricht. Am Anfang geht die Nummer noch leicht in Richtung
VELVET UNDERGROUND, aber sobald die Strophe einsetzt wird es doch
recht punkig und sorgt so für einen starken Kontrast zum Opener. Mit
knapp zweieinhalb Minuten ist der Titel allerdings etwas kurz.
Natürlich
darf bei den beiden auch ein wenig Akustikgitarre nicht fehlen. Und
genau die bekommt man bei „Sick Sad World“. Hier gefällt mir der
Umschwung von Strophe auf Refrain (akustisch auf elektrisch) sehr
gut. Auch wenn ich am Anfang noch etwas skeptisch war was den
Tempoumschwung angeht, ist die textliche Veränderung so doch ideal
wiedergegeben. Thematisch bewegt sich das Ganze im Bereich
Massentierhaltung. Jede Strophe ist einem anderen Aspekt dieses
Produktionsbereichs gewidmet, während im Refrain ganz klar wird, was
davon gehalten wird. Ein guter Schluss für die Single.
Fazit: Where You Used
to Be ist eine Singleabkopplung
des bald erscheinenden ersten Albums der Band. Ich finde, der erste
Eindruck ist vielversprechend und macht wirklich Lust auf mehr. Mit
anderen Worten: Bevor ihr euch bei Starbucks® demnächst einen
mittleren Kaffee holt, der euch so heftig in die Blutbahn schießt,
dass ihr wegen Koffeinüberschuss anfangt zu zittern und nicht mehr
laufen könnt – investiert die 3€ lieber hier und kauft euch die
Single! Zittern könnt ihr auch beim Warten auf das Album!
Hörtipps:
„Where You Used to-“ … Pfff, das is 'ne Single, Leute! Die 15
Minuten werdet ihr ja wohl übrig haben!
Bewertung:
entfällt, da Single … (*hust* 6 von 8 Punkten *hust*)
Tracklist:
1.
Where You Used to Be
2.
Mad Man's Cruise
3.
Sick Sad World
Besetzung:
Gesang,
Gitarre, Percussion: Tony Marc Lampel
Gesang,
Bass: Ron Ruiz
Mittwoch, 23. Juli 2014
CD-Review: Congoroo - Up There, Not Here
Info
Band: Congoroo
Album: Up There,
Not Here
Musikrichtung:
Alternative Rock
VÖ-Datum:
25.03.2014
Label: Calyra
Herkunft:
Deutschland
Website:
www.congoroo.de
Ihren
Abwechslungsreichtum hatten CONGOROO ja bereits auf ihrem
ersten Album No, Monkey no!nachgewiesen. Auch auf ihrem zweiten Album Up There, Not
Here hat sich bei dem
Thema nichts verändert. Eins
fällt aber trotzdem
auf: Anders als bei der Debütplatte handelt es sich hier nicht um
ein Konzeptalbum. Ob die
Jungs damit noch besser werden?
Los
geht’s mit „Dr.“, einem ordentlich abwechslungsreichen, coolen
Rocker, der als guter Opener mehr als gerechtfertigt ist. „Safety“
versetzt mich im Intro in leichte Skatepunk-Stimmung a lá ZEBRAHEAD,
was auch während der Strophe nicht aufhört. Erst der Refrain wird
etwas progressiv rockiger. Ab und an geht’s auch mal in Richtung
erstes LOSTPROPHETS-Album, aber der Skatepunk bleibt deutlich hörbar.
„In
My Bubble“ deutet schon im Intro einen etwas ruhigeren Songverlauf
an, was sich recht schnell bestätigt. Besonders nett finde ich hier
den Effekt auf den ersten Worten
der ersten Strophe, da man hier wirklich den Eindruck bekommt, als
würde sich Sänger Matze in einer Art Blase befinden, die seine
Stimme leicht abdämpft. Cooler Produktionskniff. Auch „Shadows
& Lights“ beginnt etwas
ruhiger, was aber nach ein paar Sekunden schnell geändert wird. Das
Riffing während der Strophe ist hier besonders cool, da
fällt es kaum auf, dass der Refrain doch ähnlich ruhig ist wie der
des Vorgängers.
Mit
„Atmosphere“ wird es etwas grooviger. Das Bassintro mit den
netten Effekten untermalen den Gesang und kreieren eine coole
Atmosphäre, die vom Refrain weitergetragen wird. Besonders gegen
Ende geht der Song mit dem akustischen Outro schön ins Ohr. Nicht
nur die Namensgebung stimmt hier; auch das Songwriting glänzt
ähnlich wie auf dem Debütalbum. „Beautiful“ beginnt recht hart
und hält auch in der Strophe ein gewisses Metal-Flair aufrecht. Der
Refrain wird dann allerdings doch etwas poppig. Trotzdem ist der
Titel einer meiner Favoriten auf der Scheibe.
Mit
„I'm Not Going Home“ kommt der wohl abwechslungsreichste Song auf
Up There, Not Here.
Nach funkigem Intro und ebenso funkiger Strophe wird es im Refrain
schön rockig. Im Mittelteil finden die Jungs sogar Gelegenheit zu
Jammen und ein Saxophon
einzusetzen und irgendwie bildet sich in meinem Kopf das Bild eines
gewissen amerikanischen 80er Jahre-Krimis aus Miami. Das Ende wird
dann schön balladesk und noch einmal mit Saxophon untermalt.
„Crushing Down Like
Waterfalls“ bewegt sich stark in Richtung britischer Pop-Punk;
speziell die frühen YOU ME AT SIX kommen mir dabei in den Sinn.
Trotzdem bewahren CONGOROO ihren eigenen Stil dabei.
Auch
mit „House in the Moon“ befinden wir uns in
derselben Stilrichtung. Mir als KIDS IN GLASS HOUSES-Fan kommt der
Titel sogar noch mehr entgegen als der vorherige, da mich hier
einiges an KIGH's Smart Casual
erinnert. Zumindest bis zu dem kurzen Bruch, der mich dann doch
wieder in CONGOROO-Gewässer bringt. „Paint the Sky“ ist trotz
allen vorherigen Vermutungen wahrscheinlich mein absoluter Favorit.
Das Intro schlägt den
Gitarristen in mir einfach
mal k.o. und so schnell wird der auch nicht wieder
aufstehen. Die Gitarren sind hier deutlich härter, das Songwriting
genau so ausgeklügelt wie schon
auf dem gesamten Album und
trotzdem könnte man den Titel durchaus auch im Radio laufen lassen
(wenn es gute, frei empfangbare Radiosender gäbe).
„Nothings“
bildet den halb-akustischen Abschluss auf Up There, Not
Here. Jedem Classic Rock-Fan
wird bei der Nummer das Herz aufgehen. The 70s are back! Selbst im
(dann elektrischen) Outro hauen die Jungs nochmal einen raus und
machen auf VELVET UNDERGROUND. Mehr
als nur ein tolles Ende für
die Scheibe.
Fazit:
Kaufen, kaufen, kaufen! Genau
so abwechslungsreich wie das Debüt, allerdings
etwas poppiger angehaucht. Daran gibt's aber nichts zu mäkeln, da es
das Songwriting einfach hergibt. Trotz
der etwas langen Anlaufzeit lohnt es sich besonders durch den
späteren Verlauf, das Album durchzuhören.
Toller Nachfolger und für jedwede Player einfach mehr als nur
geeignet!
Hörtipps:
„Shadows & Lights“, „Atmosphere“, „I'm Not Going Home“,
„Paint the Sky“
Bewertung:
8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Dr.
2. Safety
3. In My Bubble
4. Shadows & Lights
5. Atmosphere
6. Beautiful
7. I'm Not Going Home
8. Crushing Down Like Waterfalls
9. House in the Moon
10. Paint the Sky
11. Nothings
Besetzung:
Gesang: Matze
Gitarre: Stefan
Gitarre: Max
Bass: Marcel
Drums: Gregor
Mittwoch, 16. Juli 2014
CD-Review: K U T O S I S - Dream It Away
Info
Band: K U T O S
I S
Album: Dream It
Away
Musikrichtung:
Indie
Erscheinungsdatum:
30.06.2014
Label: Jealous
Lovers Club
Herkunft: Wales
Facebook:
www.facebook.com/KUTOSIS
Website:
www.kutosis.co.uk
Ist
euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass sich in letzter Zeit
sehr viele Bands aus Wales ihren Weg in die Mitte der
Musikgesellschaft bahnen? Nein? … Na ja, dann seid ihr
offensichtlich keine NRR-Stammleser. Damit ihr aber nicht denkt, dass
ich mir das Ganze aus den Fingern sauge – darf ich vorstellen: K U
T O S I S (ja, sie schreiben sich wirklich so umständlich)! Die drei
kommen aus Cardiff und haben mich vor ein paar Wochen vollkommen für
sich gewonnen, was allerdings bei der Flut an guten walisischen Bands
in letzter Zeit nicht allzu überraschend ist (tja, die Stammleser
wissen das). Ihr zweites Album Dream It Away
erschien am 30.06. und soll heute mal näher unter die Lupe kommen.
Klanglich
bewegt sich die Scheibe zwischen zwei anderen Bands des Landes, die
hier bereits Gegenstand von Reviews waren: THE JOY FORMIDABLE und WE ARE ANIMAL. Besonders letztere kommen produktionstechnisch und
musikalisch stark zum Vorschein, was K U T O S I S aber keinesfalls
zur Last gelegt werden soll. Aber auch die kürzlich hier erwähnten BLOOD RED SHOES könnten einen leichten Einfluss ausgeübt haben.
Entsteht hier etwa ein neues Alternative-Genre?
Dream
It Away beginnt mit „This
Avalanche Is“, einem leicht verträumten und durchaus
radiotauglichen Song. Dafür sorgen die hallenden Gitarren und der
angenehme Backing-Gesang. Diesem netten Opener folgt „Old Judas“,
der mich zum ersten Mal an die Kollegen von WE ARE ANIMAL erinnert.
Die Nummer wird wie dort stark vom Bass dominiert und ist mit einigen
Effektspielereien versehen.
Die
erste Überraschung ist „Crystal Beach“, der vielleicht sogar
noch etwas radiotauglicher ist als der „This
Avalanche Is“. Die dezent
im Hintergrund begleitende akustische Gitarre und
kurzen E-Gitarren-Leads
harmonieren gut mit dem melodiösen Gesang. Ein nettes Gesamtgebilde,
das durchaus zu recht zur ersten Single wurde. „Horizons“
dagegen ist etwas alternativer und der erste Song, der andeutet zu
was die drei außerdem so fähig sind. Der verzerrte Bass und die nun
etwas deutlicher wahrnehmbare Gitarre – sogar mit den ersten
Disharmonien – bilden wieder ein starkes Konstrukt, das vom
Schlagzeug genau so unterstützt wird, wie man sich das vorstellt.
„Night Surf“ erinnert mich wieder stark an WE ARE ANIMAL, was
hauptsächlich an der Spielweise und Produktion des Schlagzeugs
festzumachen ist. Bei dem Song ist der Name Programm, denn während
der gesamten Spielzeit kommt man sich vor, als würde man auf einer
Welle surfen, die immer weiter ansteigt, bevor sie schließlich, wie
der Titel selbst, kurz vor der Küste zusammenbricht. Trotz seines
alternativen Intros macht „Feel Love“ einen starken Schwenk in
Richtung BEADY EYE bzw. OASIS, was gerade im Refrain sehr deutlich wird.
Auch hier wäre eine Singleauskopplung wieder gut begründet.
Einer
meiner Favoriten des Albums ist wohl „French Canadian Girls“, der
stark durch die Gitarren-Bass-Kombination dominiert wird und durch
seinen Rhythmus punktet. Besonders stark ist der Teil gegen Ende, als
sich der Song noch einmal nett bis zum letzten Refrain aufbäumt.
Mit „Something in the River“ folgt der mit fünfeinhalb Minuten
längste Track auf Dream It Away.
Am Anfang noch etwas ruhiger und düster, baut sich im Verlauf doch
ein recht mystischer Klang auf, der hauptsächlich auf dem verzerrten
Bass und der disharmonischen Gitarre basiert und ziemlich gut ins Ohr
geht.
Auch „Short Stories“ bleibt etwas ruhiger und durch seinen
Refrain doch recht poppig. Die Gitarren allerdings werden im Verlauf
des Albums immer schräger, was man auch hier wieder bemerkt. Mit
„Fear of Flying“ legen die drei Waliser noch ein paar Effekte
drauf: der Hall auf dem Gesang und der stark verzerrte Bass machen
den Song viel mystischer und rücken ihn in Richtung der ersten
Scheibe von THE JOY FORMIDABLE. Disharmonien dürfen natürlich auch
hier nicht fehlen und der Refrain bleibt einfach im Ohr hängen.
Zum
Höhepunkt – auch in Sachen „schräg“ – kommt es mit
„Volcano“. Zwar fängt die Nummer ebenfalls ziemlich ruhig an,
aber schon der Gesang wirkt hier für
ungeübte Ohren recht gewöhnungsbedürftig. Später bauen sich die
Gitarren – eben wie ein Vulkanausbruch – immer stärker bis zu
einer massiven Disonanz auf, bei der man bei zu lauten Hören
definitiv mit Verdacht auf Tinitus zum Ohrenarzt gehen wird.
Fazit:
Textlich ist zwar
bei der Band nicht allzu viel
los, was an
einigen
Songs
hörbar ist, allerdings spricht bei K U T O S I S auch eher die Musik
und bei dem Songwriting
braucht sich niemand zu verstecken. Mystisch, teilweise düster, aber
trotzdem nicht zu depressiv läuft Dream It Away sehr
gut durch. Wer das Geld und einen Plattenspieler hat, sollte sich
dann auf jeden Fall auch die LP zulegen, den dieses Album ist
definitiv Vinyl-geeignet.
Hörtipps: „Crystal Beach“, „French Canadian Girls“,
„Something in the River“, „Volcano“.
Zu
Hören gibt es die Scheibe übrigens hier:
kutosis.bandcamp.com/album/dream-it-away
Bewertung:
8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. This Avalanche Is
2. Old Judas
3. Crystal Beach
4. Horizons
5. Night Surf
6. Feel Love
7. French Canadian Girls
8. Something in the River
9. Short Stories
10. Fear of Flying
11. Volcano
Mittwoch, 28. Mai 2014
EP-Review: I Fight Lions - Sesiwn C2
Info
Bandname:
I Fight Lions
EP-Titel:
Sesiwn C2
Musikrichtung:
Alternative Rock
Erscheinungsdatum:
19.05.2014
Label:
n.a.
Herkunft:
Wales
Facebook:
https://www.facebook.com/ifightlions
Sie
schlagen wieder zu! I FIGHT LIONS, ihres Zeichens Band meines
persönlichen
letztjährigen Albums des
Jahres, haben erneut eine kleine Kurz-EP veröffentlicht. Produziert
wurde das Ganze von Ex-KIDS IN GLASS HOUSES und THE
BLACKOUT-Produzent Romesh Dodangoda, wodurch ein durchaus verändertes
Klangbild entstand.
Sesiwn
C2 klingt
rockiger als das selbstbetitelte Debütalbum. Der Gesang ist nicht
ganz so laut wie auf dem Vorgänger – eine Sache, die bei uns
NRR-Schreibern damals für eine kleine Diskussion gesorgt hatte. Die
Gitarren haben etwas mehr Druck, was besonders beim Intro des Openers
„Geiriau Iawn Ar Goll“ auffällt. Ein leichter Hall auf dem
Gesang sorgt ebenfalls für einen überraschenden Effekt. Das
Songwriting nimmt sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls nicht
besonders viel. Es scheint als hätten die Jungs ihren Stil vorerst
gefunden.
Besonders
hervorheben möchte ich „Gwefr y Gwyll“ (über die Sprache habe
ich ja schon in den ersten zwei Reviews genug Worte verloren, was es
trotzdem nicht einfacher macht, die Titel zu buchstabieren bzw. gar
auszusprechen). Die
Nummer erinnert mich produktionstechnisch stark an die ein oder
andere THE BLACKOUT-Produktion, auch wenn sich das musikalisch
natürlich nur wenig vergleichen lässt. Was besonders hervorsticht
sind der Refrain und der kleine Aufbau gegen Ende, durch den der
Titel noch einmal stark an Kraft zulegt.
Der
leider
bereits letzte Titel der EP ist „Y Dyddiau Aur“, der recht ruhig
beginnt und durch seine Struktur durchaus auch auf dem Vorgänger
hätte landen können. Pluspunkt der EP ist die Produktion, die mir
persönlich gut gefällt und eventuell auch im Vergleich mit dem
Album besser abschneiden kann. Die musikalische Weiterentwicklung war
auf einer EP nicht zu erwarten, daher fällt das Songwriting weder
positiv noch negativ ins Gewicht. Die Anzahl der Titel allerdings ist
ein kleines minus, da mir drei Lieder ein bisschen zu wenig sind.
Hörtipp:
„Gwefr y Gwyll“
Die
EP gibt es übrigens kostenlos hier:
http://ifightlions.com/album/sesiwn-c2.
Wenn man ein oder zwei Euro zuviel auf dem Konto hat, kann man diese
allerdings auch als kleine Spende an die Jungs weiterleiten.
Bewertung:
6 von 8 Punkten
Tracklist:
1. Geiriau Iawn Ar Goll
2. Gwefr y Gwyll
3. Y Dyddiau Aur
Besetzung:
Vocals, Gitarre: Hywel Pitts
Gitarre: Dan Owen
Bass: David Thomas
Drums: Rhys Evans
Mittwoch, 21. Mai 2014
CD-Review: Blood Red Shoes - Blood Red Shoes
Info
Bandname:
Blood Red Shoes
Albumname:
Blood Red Shoes
Musikrichtung:
Alternative Rock
Erscheinungsdatum:
28.02.2014
Label:
Jazz Life
Herkunft:
England
Facebook:
www.facebook.com/bloodredshoes
Seit
THE JOY FORMIDABLE mich in ihren Bann gezogen haben, finde ich es ja
immer wieder erstaunlich, wie wenig Leute so viel Energie in ihre
Musik übertragen können. BLOOD RED SHOES sind ein ebenso gutes
Beispiel für mein Erstaunen, zumal sie nur zu zweit ähnlich viel
Energie produzieren. Das neueste selbstbetitelte Album erschien Ende
Februar und wird diese Woche von mir unter die Lupe genommen.
Leider
kenne ich die früheren Werke der Band nicht, weshalb mir dort keine
Vergleichsmöglichkeiten offen stehen und ich dadurch rein auf meinen
Geschmack vertrauen werde. Aufgenommen und produziert wurde die
Scheibe in Berlin, ohne Produzenten (ja, auch das ist ein Weg, den
manch andere Band eventuell einmal gehen könnte).
Blood
Red Shoes
beginnt mit dem instrumentalen Opener „Welcome Home“, der vor
Energie nur so strotzt und ordentlich mitzieht. Man merkt eigentlich
schon von Anfang an nicht ein bisschen, dass es sich hierbei nur um
zwei Personen handelt. „Everything All At Once“ folgt gleich im
Anschluss. Treibende Strophe, Effekte auf dem Mikro (wie ich es auch
schon von TJF gewohnt bin) und generell eine sehr interessante Art
des Songwritings.
„An
Animal“ ist der Song, der mich auf die beiden erstmals aufmerksam
gemacht hat. Mir gefällt besonders das leicht punkige Riff der
Strophe und der rockige Endspurt. Leider ist der Titel für meinen
Geschmack etwas zu kurz, live aber dafür umso rockiger. Bei
„Greysmoke“ wird erstmals der Gesangspart getauscht. Wo vorher
hauptsächlich
Schlagzeuger
Steven Ansell gesungen hat und Gitarristin Laura-Mary Carter die
Backings übernahm, dreht sich das in der Nummer zum ersten Mal um.
Der Song ist etwas ruhiger, etwas mehr Indie als die beiden Vorgänger
und sorgt damit für etwas Abwechslung.
Auch
„Far Away“ beginnt etwas ruhiger. Der Gesang wechselt zwischen
beiden hin und her und erinnert mich im Refrain stark an die erste
TJF-Platte, was bei mir Punkte einbringt, da der Song trotz allem
eine ganz eigene Note besitzt. „The Perfect Mess“ legt dann
wieder einen Zahn zu, mehr Rock, weniger Mystik. Die Strophe geht
trotzdem durch die tiefen Gitarrenklänge leicht in Richtung Doom
(wobei mir besonders JEX THOTH in den Sinn kommen), auch wenn der
Song um einiges schneller ist. Wieder gefällt mir das stark rockige
Ende, ein Stil, mit dem sie bei mir offene Türen einzurennen
scheinen.
„Behind
a Wall“ ist anfangs wieder ein ruhigerer Vertreter, sorgt aber im
Refrain bei mir für einen Instant-Dauerohrwurm, der nur noch von
einem späteren Song getoppt wird. Bisher macht die Scheibe einen
recht guten Eindruck und läuft auch ohne Probleme oder den Drang,
jetzt einmal etwas anderes hören zu wollen, durch. „Stranger“
ist ein weiterer Ohrwurmkandidat. Das Intro erinnert mich an
LOSTPROPHETS' „Sway“ (ja, genau; die Band, über die niemand mehr
reden will/kann/darf).
Generell geht es hier etwas mystischer zu, was sicher auch mit der
angenehmen Stimme der Gitarristin zu tun hat und mir gut in die Ohren
geht. Mein Trommelfell kann für gute vier Minuten etwas entspannen.
Der
absolute Ohrwurm folgt allerdings mit „Speech Coma“, der vor
Gitarreneffekten strotzt und im Refrain dafür sorgt, dass man
einfach mitmachen muss. Die musikalische Explosion gegen Ende des
Titels sorgt dafür, dass ich mich für diesen Song als meinen
Favoriten für Blood
Red Shoes
festlegen kann. „Don't Get Caught“ ist im Refrain etwas härter,
als ich das von den anderen Nummern bisher gewohnt bin. Sicher
ein ganz guter Song, der aber nach den drei Vorgängern untergeht,
auch wenn er im Mittelteil einen starken Moment hat.
„Cigarettes
in the Dark“ überzeugt mich mit dem leichten Hall auf dem
Schlagzeug und den netten Effekten im Hintergrund, bevor er dann im
Refrain erneut leicht doomig vor sich hin groovt. Den großartigen
Abschluss des Albums bildet allerdings das mystische „Tightwire“,
das auf LP wahrscheinlich noch viel besser zum Nachdenken anregt als
es das auf CD schafft. Nach diesem Abschluss bleibt man tatsächlich
erst einmal ein paar Sekunden sitzen und lässt den Titel auf sich
wirken.
Fazit:
Mystisch, rockig und energiegeladen, wenn auch hier und da ein wenig
zu starr. Ein gutes viertes Album, dass mich in mehreren Momenten
richtig gepackt hat, aber mich trotzdem nicht davon überzeugen kann,
in den grünen Bereich zu gehören.
Hörtipps:
„An Animal“, „Behind a Wall“, „Stranger“, „Speech
Coma“, „Tightwire“
Bewertung:
7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Welcome Home
2. Everything All At Once
3. An Animal
4. Greysmoke
5. Far Away
6. The Perfect Mess
7. Behind a Wall
8. Stranger
9. Speech Coma
10. Don't Get Caught
11. Cigarettes in the Dark
12. Tightwire
Besetzung:
Gesang, Gitarre: Laura-Mary
Carter
Gesang, Drums: Steven Ansell
Mittwoch, 14. Mai 2014
CD- Review: My Own Army - Too Many Faces
Info
Bandname: My Own
Army
Albumname: Too
Many Faces
Musikrichtung:
Alternative Rock
Erscheinungsdatum:
03.04.2014
Label:
RVPrecords
Herkunft:
Niederlande
Facebook:
https://www.facebook.com/myownarmy
Holland
ist ja jetzt nicht gerade bekannt für seine großen Rockbands.
Sicher werden ein paar von euch schon von GOLDEN EARRING oder WITHIN
TEMPTATION gehört haben, aber mir persönlich sind unsere Nachbarn
noch nicht großartig musikalisch aufgefallen. Deshalb wird es Zeit,
dass man mal etwas über MY OWN ARMY schreibt. Vor etwas über einem
Monat haben diese ihr zweites Studioalbum Too
Many Faces
veröffentlicht.
Der
Titelsong beginnt recht melancholisch, was einen aber genau in die
generelle Album-Atmosphäre wirft. Gesanglich klingt das Ganze für
mich stark nach einem Mix aus Billy Corgan (SMASHING PUMPKINS) und
FUNERAL FOR A FRIEND's Matthew Davies. Trifft wahrscheinlich nicht
jeden Geschmack, passt aber definitiv zur musikalischen
Grundstimmung. Einziges Manko: die Gitarren klingen zu künstlich und
sind mir persönlich zu leise. Da geht einiges an Power verloren.
Genau dieses Manko wird bei „Painting by Numbers“ offensichtlich.
Grundsätzlich rockt der Song in der Strophe und Bridge ordentlich,
macht dabei aber zu wenig Druck. An Melancholie jedenfalls mangelt es
auch in diesem Song nicht, was man gerade an den ruhigen Stellen im
Mittelteil des Lieds merkt.
„...Open
End“ ist die bisherig rockigste Nummer auf der Scheibe. Treibend in
der Strophe, nicht allzu melancholisch, jedoch wieder mit dem großen
Manko Gitarrenklang. Gerade im Intro und der Bridge fehlen mir
außerdem an der ein oder anderen Stelle ein paar Palm Mutes, die das
Konstrukt noch ein bisschen voranzutreiben könnten. Das
Ende hingegen lässt mich doch noch mitnicken. „Onepager“
wiederum ist mir am Anfang viel zu depressiv, was sich auf die
gesamte Strophe ausweitet. Immerhin bekommt der Gesang jetzt einen
etwas rockigeren Anstrich im Refrain. Und siehe da, im Break gibt es
den Beweis, dass die Gitarren doch ganz cool klingen könnten. Schade
nur, dass es sich nicht über die gesamte Länge streckt.
„The
Ad“ beginnt mit einem Intro, das mich stark an METALLICA's „Orion“
erinnert. Auch hier macht sich durch vertrackte Rhythmen und leicht
dissonante Gitarren jedoch wieder viel Depression breit. Irgendwie
fehlt mir bisher auf dem Album ein richtiger Rocker, der von vorn bis
hinten einfach nur mitzieht, auch wenn „The Ad“ kurze Momente
aufweist, bei denen ich mich auch kurz (sehr kurz) beim Mitwippen
erwische, aber für meinen Geschmack ist der gesamte Titel viel (sehr
viel) zu lang. Kommt mit
„Sideshow“ jetzt etwa der ersehnte Rocker? Es deutet sich im
Intro an und bestätigt sich zumindest auch in der Strophe. Der
Refrain allerdings enttäuscht mich doch, aber zumindest hört sich
danach das Strophenriff etwas rockiger an und der Teil danach
erinnert mich an die 90er METALLICA, speziell durch die Effekte auf
dem Mic gegen Ende. Meiner Meinung nach bisher die beste Nummer auf
Too Many Faces.
„Friendly
Fire“ rockt dann nach FOO FIGHTERS-Manier los und überzeugt mich
ebenso wie der Vorgänger im Songwriting. Die Jungs können also doch
nicht nur melancholisch-depressiv, sondern auch rockig. Gut zu
wissen. Denn mit „Proy“ schließen die Holländer wieder etwas
dem alten Albumtrott verfallen Too Many Faces
ab. Wer gern an verlassene Industriegebäude und Bahnhöfe denkt,
wird am Anfang dieses Songs schön in Gedanken versinken können.
Mich persönlich erinnert das Ganze stark an I LIKE TRAINS. Nicht
mein Ding, weil es mich doch zu sehr runter zieht,
auch wenn der Song am Ende nochmal etwas rockiger wird.
Fazit:
Schade, viel Drive geht durch die schlechte Produktion der Gitarren
verloren. Zu leise, zu künstlich; wenn es sich in Richtung FOO
FIGHTERS oder METALLICA zu Load/Reload-Zeiten
entwickelt hätte (wie es vom Songwriting her spitzenmäßig für
„Sideshow“ und „Friendly Fire“ geklappt hätte), wäre ich
auch bereit gewesen zwei, drei Punkte mehr zu geben. Mehr „Sideshow“,
mehr „Friendly Fire“, mehr Druck auf den Sechssaitern und die
nächste Veröffentlichung wird auch mich überzeugen.
Hörtipps:
„...Open End“, „Sideshow“, „Friendly Fire“
Bewertung:
5,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Too Many Faces
1. Too Many Faces
2.
Painting by Numbers
3.
...Open End
4.
Onepager
5.
The Ad
6.
Sideshow
7.
Friendly Fire
8.
Proy
Besetzung
Vocals, Gitarre: Herman de Kok
Gitarre: Vincent Hekkert
Bass: Ferry Westdijk
Schlagzeug: Sven Spierings
Mittwoch, 7. Mai 2014
Lords of Banana
Vor ein paar Wochen hab
ich fast eine Banane im Ganzen inhaliert. Der Grund? METALLICA haben
einen neuen Song! Arbeitstitel: „Lords of Summer“. Fragt mich
nicht warum. Der Song ist ja nicht mal im Sommer zum ersten Mal
gespielt worden. Jetzt sehe ich euch langhaarige
80er-'tallikatzen-Fans schon wieder mit Billigbierdosen in der Hand
headbangen und „Master of Puppets“ schreien.
Kürzlich habe ich ein
Interview mit Käpt'n „Wah Wah“ persönlich gelesen (für alle
unwissenden, es handelt sich um Kirk Hammett), der mir doch
tatsächlich weiß machen wollte, dass es schon mindestens 900 Riffs
für das nächste METALLICA-Werk geben soll. Dazu hätte ich ein paar
Fragen:
1. Warum hat man dann
bitte nicht schon früher was veröffentlicht? 6 Jahre, hallo?
2. Warum klingt „Lords
of Summer“ wie ein von einem richtigen Produzenten
überarbeitetes Death Magnetic? Und das schon in der Demoversion?
3.
Sind die Riffs, die ich hier zu hören bekommen habe, die
schlechtesten davon?
Und
hier die Antworten und von wem sie gegeben wurden:
1.
Mimimi. 3Dfilmtourgeldproblemezeitblablabla. (die Metallicats
höchstselbst)
2.
Death Magnetic war
geil! Und überhaupt: Retro
ist geil! (die 80er-'tallica-Fans)
3.
Tja. Ich hoffe es. (Menschen mit Musikgeschmack)
Die
Bandgeschichte zeigte bisher immer eine gewisse Entwicklung. Selbst
in den 80ern (Hetfield wurde langsam zum Mann… okay,
sehr langsam, aber er hat es noch bis zur ...And Justice
for All geschafft) gab es eine
Weiterentwicklung von Album zu Album. Als das dann erledigt war, hat
man sich (nicht zuletzt auch durch die Einflüsse eines Jason
Newsted) musikalisch anderweitig orientiert, wobei Load/Reload
als bisheriger Höhepunkt zu sehen sind. Das Ganze endete, wie man ja
sicher weiß, mit der Experimentierfreude um die S&M
und das sehr gute Coveralbum Garage Inc. (wer
hat da nicht auf ein neues Album gewartet?). Auch auf St.
Anger kann man eine gewisse
Evolution ausmachen, auch wenn viele Riffs anders produziert durchaus
auch auf den zwei Vorgängern hätten
landen können. Death Magnetic
war dann so eine gewisse
Midlife-Crisis/Will-wieder-jung-sein-Scheibe, die man vier
Mitt-Vierzigern auch gern einmal nachsieht. Sollte sich das
allerdings auf der nächsten auch andeuten (und das tut es im
Moment), werde ich wohl leider eine Petition starten müssen, die
die vier Herren hoffentlich wieder auf Kurs bringen würde (der Text
wäre so etwas wie: „RE-RELOAD!
JETZT! VERDAMMT NOCHMAL!“).
Vielleicht bekomme ich ja ein paar Unterschriften zusammen. Wir
werden sehen.
Bis
bald,
euer
Bobo
Abonnieren
Posts (Atom)